Wir entwerfen eine (Geheim-) Schrift

Ein Beitrag von Irmgard Temme.

Ich wollte meinen Schülern mit der (Geheim-) Schrift diesen Zauber und diese Erfurcht zumindest vom Ansatz her vermitteln, den es bedeutet, wenn unbekannte Zeichen Bedeutung haben. Man braucht einen Schlüssel zu diesen Zeichen.

Mit der Entstehung der Schrift wird die Bedeutung eines Inhaltes vom individuellen Menschen getrennt. Nicht mehr die Seele eines Menschen muss der Überbringer von Inhalten sein, sondern eine überpersönliche (unpersönliche) Schrift, die man in Ton drückte oder in Stein meißelte, wird Träger vergangener Gefühle und Gedanken.

Vorangehensweise

Zuerst schrieben die Kinder unser Alphabet in eine Reihe von oben nach unten auf ein leeres Blatt. Dann sollten sich aus der Klasse Paare bilden, allerdings durften die nicht nebeneinander sitzen.

Jedes Kind überlegte sich nun einen Satz, den es dem anderen Kind in der Geheimschrift schicken wollte. Die Worte des Satzes wurden nun untereinander in die Mitte des Blattes geschrieben. Nun erfanden die Kinder für jeden Buchstaben unserer Alphabetreihe ein ganz neues Zeichen. Dieses Zeichen sollte nicht zu lang und auch nicht zu kompliziert zu schreiben sein. Trotzdem sollte es sich deutlich von den anderen unterscheiden.

Jetzt galt es, den formulierten Satz in die Geheimschrift zu übertragen (Wort für Wort untereinander).

Anschließend wurde alles in das Epochenheft sorgfältig übertragen, nur der Satz in der uns bekannten Schrift wurde weggelassen. Als die Kinder damit fertig waren, sollten die Epochenhefte mit dem gewählten Partner ausgetauscht werden. Anhand der Legende konnte nun jeder den für ihn bestimmten Satz übersetzen.

Die Kinder konnten sich sehr mit dieser Tätigkeit verbinden.

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