Kurze Zusammenfassung möglicher Inhalte der Epoche
Ein Beitrag von Lea Rotert.
In Ägypten herrscht das ganze Jahr über ein heißes Klima. Nur an wenigen Tagen im Jahr fällt Regen. Der größte Teil des Landes besteht aus Wüste und ist daher für Menschen kaum bewohn- oder nutzbar. Trotzdem leben und lebten schon vor etwa 4700 Jahren Menschen dort. Dies ist dem Fluss Nil zu verdanken, der mit einer Länge von über 6000 km durch Ägypten fließt und in mehreren Flussarmen im Mittelmeer endet. Laut Sage entstand der lebensspendende Fluss, indem der Gott Ra seinen Arm und seine Hand auf das Land legte, sodass in den Abdrücken der Fluss entstehen konnte. Einmal im Jahr schwillt der Fluss durch starke Regenfälle in den Gebirgen, aus denen der Fluss entspringt, an und tritt über die Ufer. Dabei hinterlässt er fruchtbaren Boden, der sich hervorragend für den Ackerbau eignet.
Die Menschen in Ägypten verbanden sich deutlich stärker mit der Erde, als es die Menschen in früheren Kulturepochen taten. Die noch heute zu sehenden eindrucksvollen Pyramiden sind ein Zeichen für diese neue Form, die Erde zu gestalten. Die wohl beeindruckendste Pyramide ist die vor rund 4600 Jahren erbaute Cheops-Pyramide. Mit einer Höhe von 138 m war sie lange Zeit das höchste Bauwerk der Welt. Mit Hilfe von Rampen, Baumstämmen, die als Rollen genutzt wurden, und tausenden von Menschen entstanden die hoch in den Himmel ragenden Pyramiden.
Weiterhin zeigen die Pyramiden, dass die Ägypter die Erde nicht nur auf eine neue Weise bearbeiteten und gestalteten, sondern sich auch in einer neuen Weise mit ihr verbanden. Im Inneren der Pyramiden liegen Sarkophage mit den mumifizierten Leichnamen der Pharaonen. In der Sage von dem Sohn des Gottes Geb (Osiris) und seiner Frau Isis wurde Osiris von seinem Bruder in einen Sarg gesperrt und als er nach vielen Jahren gefunden wurde, hatte sich sein Aussehen nicht verändert. In dieser Weise wollten die Menschen auch ihre Körper erhalten. Auf diese Weise wollten sie ihren Übergang in den Himmel sichern. Es entwickelte sich die Kunst der Mumifizierung der toten Körper, bei der die Organe entfernt und mit Hilfe von Natron aus den Körpern die Flüssigkeit entzogen wurde. Anschließend wurde der Leichnam mit Leinenbinden umwickelt. Die mumifizierten Leichname der Pharaonen wurden in die mit Schätzen gefüllten Grabkammern der Pyramiden gebracht, wo sie durch massive Steinmassen vor Schändung geschützt wurden.
Ein weiterer wichtiger Entwicklungsschritt in der Menschheitsgeschichte ist die Entwicklung der Hieroglyphen. Die bildhaften Zeichen, die für einzelne Buchstaben, Silben, oder ganze Wörter stehen, wurden in Stein gemeißelt, oder auf Papyrus geschrieben, eine weitere Erfindung der alten Ägypter. Aus Streifen der Papyrus-Pflanze, die kreuzweise übereinander gelegt wurden, entstand das Papyrus, das eine erste Vorstufe des heutigen Papieres ist.
So kann man an vielen Beispielen sehen, dass die Ägypter sich stärker als die Menschen in früheren Kulturepochen mit der Erde verbanden und diese auf beeindruckende Weise veränderten und gestalteten. Gleichzeitig war die Verbindung zur Welt der Götter doch auch noch sehr stark. So galten die Pharaonen als Söhne der Götter und wurden teilweise mit Göttern gleichgesetzt.