Pharao (Epochenhefttext)
Ein Beitrag von Magdalene Dycke (Freie Waldorfschule Schopfheim)
Es soll hier ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass der folgende Epochenhefttext der individuellen Schwerpunktsetzung des oben genannten Autors entspricht und somit keine Allgemeingültigkeit besitzt. Er dient der Anregung und Vorbereitung des Klassenlehrers.
Der Pharao
Im alten Ägypten herrschte ein König über das ganze Volk, welches sich über Ober- und Unterägypten erstreckte. Er galt als Sohn des Sonnengottes Amun-Re und stellte dessen Vertreter auf Erden dar.
Ihn verehrte das Volk über alle Maßen und war von seinen göttlichen, übermenschlichen Fähigkeiten und Kräften überzeugt. Mit großer Weisheit lenkte er das Geschick des Landes.
Als oberster Priester war er Diener der „Ma'at", Göttin für Ordnung, Wahrheit und Gerechtigkeit. Er hatte dafür zu sorgen, dass die strengen Lebensregeln und Gesetzte, die den Alltag der Ägypter prägten, geachtet und eingehalten wurden.
Auch der Pharao selbst musste sich an einen festgelegten Tagesablauf halten.
Arbeitsalltag des Pharao
Der Tag des Pharao begann mit dem Lesen des neuesten Papyri. Anschließend nahm er ein Bad, unterzog sich den ausführlichen Reinigungsritualen und begab sich nach dem Ankleiden zum Frühstück.
Danach ging er in den Tempel, um seines Amtes als oberster Priester zu walten:
Er opferte den Göttern und hielt Zwiesprache mit ihnen, um die Weisheit zur Lenkung des Volkes zu empfangen. Nach dem er den Segen der Götter empfangen hatte, begab er sich zum Gespräch mit den hohen Priestern, um die politische Lage zu erörtern.
Es folgten Sitzungen mit den Beamten, die für die Verwaltung verschiedener Landteile verantwortlich waren. Im großen Audienzsaal des Palastes wurden nun Gesandte verschiedener Länder empfangen und Zeremonien und Ehrungen vollzogen.
An manchen Tagen unternahm der Pharao auch Reisen durch das Land, um die zahlreichen Tempel entlang des Nils aufzusuchen, die Arbeit des Volkes zu begutachten und bei den königlichen Bauten (Pyramiden, Tempel, Grabstätten) nach dem Rechten zu sehen.
Nur wenig Zeit blieb ihm für ein privates Leben innerhalb der „Familie". Diese bestand aus der „großen königlichen Gemahlin", vielen Nebenfrauen (Harem), Kindern und einer großen Dienerschaft.
Die „große königliche Gemahlin" wurde vom Volk ebenfalls sehr verehrt und hatte die Rolle der Begleiterin, Ratgeberin sowie Vertreterin des Pharao. Nur ein von ihr geborener Sohn konnte als rechtmäßiger Erbe den Thron besteigen.