Die Olympischen Spiele
Ein Beitrag von Magdalene Dycke (Freie Waldorfschule Schopfheim)
Den Göttern zu Ehren führten die Griechen an vielen Orten regelmäßige Wettkämpfe zu Ehren der Götter durch. Diese waren für sie wie eine Art von „Gottesdienst" und mit aufwändigen Opferfeiern verbunden. Das Bedeutendste dieser Feste fand zum ersten Mal im Jahre 776 v. Chr. in Olympia, eine dem Zeus geweihte Kultstätte, statt.
Alle vier Jahre zogen Männer und Knaben aus dem ganzen Land nach Olympia, um während des Sommervollmondes das fünf Tage währende Fest zu feiern.
In einer großen Zeltstadt lagerten die Teilnehmer und bereiteten sich 30 Tage lang auf die Wettkämpfe vor.
Am ersten Tag wurden die Teams aufgestellt. Am zweiten Tag fanden die Knabenwettspiele und Wagenrennen statt. Der dritte Tag, zur Zeit des Mittsommervollmondes, war geprägt von Opferfeiern und festlichen Prozessionen zu Ehren des Gottes Zeus.
Den Höhepunkt der Olympiade bildete am vierten Tag der „Pentathlon" (Fünfkampf).
Er bestand aus den fünf Disziplinen Wettlauf-Weitsprung-Diskuswurf-Speerwurf und Ringen. Die Teilnehmer kämpften nackt und waren mit Öl gesalbt.
Am letzten Tag wurden die Sieger mit einem heiligen Ölbaumkranz- oder Zweig geehrt, den sie in ihrer Heimatstadt meist im Tempel opferten.
Ausschlaggebend für einen Sieg war nicht allein Stärke, Schnelligkeit und Geschick, sondern auch die Schönheit und Anmut der Bewegungen. Frauen waren zu den Spielen weder als Teilnehmerinnen noch als Zuschauerinnen zugelassen. Nur Priesterinnen und unverheiratete Mädchen durften den Spielen beiwohnen. Während der fünftägigen Spiele galt für das ganze Land Waffenruhe. Es durfte nicht gekämpft werden. Auch durften Teilnehmer auf der Reise nicht behelligt und angegriffen werden.
Ca. im Jahre 400 n. Chr. verbot der römische Kaiser Theodosius alle „heidnischen Kulte", darunter auch die Durchführung der „Olympischen Spiele".
Erst im Jahre 1896 wurden sie wieder entdeckt und werden seitdem, allerdings in sehr veränderter Form, wieder durchgeführt.