Europa
Geographisch gesehen eigentlich kein Kontinent
Europa ist ein Erdteil, der sich über das westliche Fünftel der eurasischen Landmasse erstreckt. Obwohl es geographisch gesehen ein Subkontinent ist, der mit Asien zusammen den Kontinent Eurasien bildet, wird es historisch und kulturell begründet meist als eigenständiger Kontinent betrachtet. Dies verweist darauf, dass sich der Begriff „Europa" nicht in der geographischen Definition erschöpft, sondern sich auch auf historische, kulturelle, politische, wirtschaftliche, rechtliche und ideelle Aspekte bezieht.
Name
Vor rund 3.500 Jahren entstand auf der Insel Kreta die erste europäische Hochkultur. Es folgten später die griechischen Stadtstaaten (Polis). Zuvor gab es in ganz Europa keine Kultur, in der die Menschen in Städten lebten.
Der Name Europa geht auf die Antike zurück. Die alten Griechen bezeichneten das Land nördlich des Mittelmeers erstmals als Europa und grenzt es so von Afrika und Asien ab. Europa ist eine Gestalt aus der griechischen Mythologie.
Der Name „Europa" lässt sich in Europa selbst am weitesten in Form der griechischen Εὐρώπη zurückverfolgen. Nach der griechischen Mythologie war dies der Name einer phönizischen Königstochter, die Zeus in Stiergestalt schwimmend nach Kreta entführte und dort verführte.
Geographie
Europa ist eine Landmasse, die sich schon auf den ersten Blick von anderen Kontinenten unterscheidet: kleinteilig, zergliedert, im Vergleich zur Größe reich an Küsten und größtenteils in einer gemäßigten Klimazone gelegen. Die Landmasse Europas ist stark zergliedert. Die Meere reichen teilweise bis weit in das Land hinein und bilden viele Halbinseln. (Skandinavische, Iberische, Apenninen- und Balkanhalbinsel) und Inseln (Britische Inseln, Irland, Sardinien, Sizilien) aus.
Klimatisch liegt Europa im Bereich der gemäßigten Breiten. Es steht unter dem Einfluss der atlantischen Westwinde.
Europa hat im Osten gegenüber Asien keine eindeutige geographische oder geologische Grenze. Deshalb sind die ‚Grenzen Europas‘ eine Frage gesellschaftlicher Übereinkunft, eine geographische Definition Europas ist immer willkürlich. Nach einer bekannten Formulierung von Bernard-Henri Lévy ist Europa „kein Ort, sondern eine Idee". Heute folgt man bei der Grenzziehung zwischen Europa und Asien üblicherweise weitgehend der Definition von Philip Johan von Strahlenberg. Danach bilden Uralgebirge und -fluss die Ostgrenze Europas. Zwischen dem Kaspischen Meer und dem Schwarzen Meer verläuft die Grenzlinie durch die Manytschniederung nördlich des Kaukasusgebirges, da an ihrer Stelle einst eine Meeresstraße das Kaspische Meer mit dem Schwarzen Meer verband.
Insgesamt hat Europa eine Fläche von etwa 10,5 Millionen Quadratkilometern und ist damit nach Australien der zweitkleinste Kontinent. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 3800 km. In Ost-West-Richtung misst das europäische Festland etwa 6000 km, vom Uralgebirge in Russland bis zur Atlantikküste Portugals.
Bevölkerung
Mit über 700 Millionen Einwohnern gehört Europa zu den dichter besiedelten Teilen der Erde. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte beträgt etwa 65 Einwohner/km². Vor allem in West-, Mittel- und Südeuropa ist die Bevölkerungsdichte relativ hoch, während sie weiter nach Norden und Osten stark abnimmt.