Die Donau

Ein Beitrag von Magdalene Dycke (Freie Waldorfschule Schopfheim)

Verfolgen wir die Donau als längsten Fluss Europas (2 888 km), führt sie uns entlang verschiedenster Gebirgszüge weit gen Osten, viele Länder durchquerend (Deutschland, Österreich, Slowakei, Ungarn, Serbien, Bulgarien, Rumänien) oder die Grenze bildend, bis sie sich in Rumänien in einem ausgedehnten Delta ins Schwarze Meer ergießt.

Ganz anders als wir es im Nord-Westen Europas kennen gelernt haben, spielt in den Ländern entlang dieses Flusslaufes das Element des Wassers nur eine untergeordnete Rolle. Die mehr oder weniger hohen Gebirgszüge rechts und links der Donau schließen zum Teil weitläufige Tiefebenen zwischen sich ein, in denen ein ganz anderes Klima herrscht, als wir es z.B. von den Britischen Inseln kennen. Die in der Regel feuchte und frische Meeresluft wird zurückgehalten, wodurch ein regelmäßigeres und relativ trockenes und warmes Klima entsteht. Dieses nennt man „Kontinentales Klima", mit nicht zu kalten Wintern und verhältnismäßig warmen bis heißen Sommermonaten.

Die weiten Beckenlandschaften laden zu ausgiebigem Getreide-, Mais-, Gemüse- und Obstbau ein. Durch die warmen Sommermonate gedeihen hier je nach Landstrich auch südliche Pflanzen wie z.B. Wein, Tabak und Melonen. Vor allem am Endlauf der Donau, im Osten Rumäniens, prägen große Sonnenblumenfelder mit ihrer leuchtend-gelben Farbe im Sommer das Landschaftsbild. Das Donaudelta, acht mal so groß wie der Bodensee, stellt ein Paradies für Vogel- und Fischfreunde dar. In unberührter Natur gedeiht hier eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt unvorstellbaren Ausmaßes.

Früher waren die Gegenden Ungarns und Rumäniens überwiegend mit Wald bedeckt, was in der Benennung Westrumäniens mit „Transsylvanien" (hinter dem Wald) noch heute zum Ausdruck kommt. Durch intensive Holzwirtschaft und Verschiffung auf der Donau in waldärmere Gebiete jenseits des Schwarzen Meeres, sind erst die großflächigen Ackerbaugebiete entstanden.

Noch heute spielt die Arbeit an der Erde bei den Völkern der Donaustaaten eine zentrale Rolle. Vor allem in Rumänien finden wir immer noch wenig veränderte landwirtschaftliche Tätigkeitsformen; zum Teil noch wie vor hundert Jahren. Rumänien zählt nach wie vor zu den armen Ländern Europas.

Der Reichtum dieses Volkes liegt in der Schönheit seiner abwechslungsreichen Landschaft und der Herzlichkeit seiner Menschen.

Ihr Kommentar