Bewegliches Bilderbuch
Ein Beitrag von Bettina Höhn (Freie Waldorfschule am Kräherwald / Stuttgart)
Hier sehen und hören Sie zunächst das bewegliche Bilderbuch. Vorgetragen wird es von zwei Schülerinnen meiner Klasse. Weiter unten finden Sie den Weg beschrieben, den ich im Unterricht genommen habe.
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Vorangehensweise
Das Gedicht wurde zuvor im Hauptunterricht gelernt und gespielt. Ich teilte den Text in Abschnitte ein und die Kinder brauchten ca. 11 Tage für das Schreiben und ca. 2-3 Tage für das Basteln der beweglichen Seiten.
Zum Schreiben:
- Im Arbeitsteil lasen die Kinder täglich das bereits Geschriebene und verfassen dann eine neue Seite.
- Einige Kinder brauchten anfangs Unterstützung, damit der jeweilige Textabschnitt auf eine Seite passte.
- Die Seiten, auf denen die Bilder gestaltet werden sollen, blieben zunächst frei.
Zum Basteln:
Man benötigt: Scheren, Kleber, Aquarellpapier, ein wenig Silberpapier, für jedes Kind einen großen und kleinen Briefumschlag.
- Die Umrisse der Zwerge und Monde (beides mit Stiel) habe ich aufgezeichnet und auf Aquarellpapier kopiert.
- Die Kinder schnitten die Zwerge aus, bemalten und bewahrten sie in einem kleinen Briefumschlag auf.
- Die Berge und Felsenstücke habe ich ebenfalls aufgezeichnet und kopiert. Von den Kindern wurden sie ausgeschnitten, bemalt und in einem großen Umschlag aufbewahrt.
- Zur Veranschaulichung habe ich die Bilder in Großformat an die Tafel geheftet.
- Auf den freien Seiten wurde nun das Hintergrundbild gemalt, die Berge konnten dabei aufgelegt werden.
- Am besten klebt man die Berge erst ein, wenn der Text fertig geschrieben ist, ansonsten drücken sie beim Schreiben durch.
- Beim Aufkleben der Berge sollte man darauf achten, dass die richtigen Stellen oben und unten offen bleiben, damit die Zwerge herausschauen und tanzen können. Auch für den Mond muss eine Öffnung frei bleiben.
- Der kleine Briefumschlag wurde zum Schluss hinten ins Heft geklebt, um die Zwerge aufbewahren zu können.
Die Kinder hatten große Freude daran, das selbstgebastelte Lesebuch anderen vorzulesen und die Geschichte vorzuspielen!
Das Gedicht zum Buch:
Munkepunk und Eckeneck
Hier ist ein Berg, da ist ein Berg,
In jedem Berge wohnt ein Zwerg!
Dazwischen steht ein Tannenbaum!
Und sieh, im blauen Himmelsraum
Erscheint der Mond um Mitternacht.
Das Zwerglein Munkepunk erwacht!
Es guckt geschwind zum anderen Berg.
Sieh da, auch dort erwacht ein Zwerg!
Der Zwerg mit Namen Eckeneck
Guckt auch aus seinem Bergversteck!
Hier siehst du beide Zwerge nun,
Was glaubst du, was die beiden tun?
Sie tanzen froh, wie ich und du,
Der Silbermond guckt ihnen zu.
Am Morgen geht der Mond nach Haus.
Die Nacht ist um, der Tanz ist aus.
Zuerst verschwindet Eckeneck
in seinem dunklen Bergversteck.
Dann schlüpft mit einem muntren Sprung
In seine Höhle Munkepunk.
Hier steht ein Berg, da steht ein Berg,
In jedem schlummert nun ein Zwerg.
Hedwig Diestel
Aus: "Kindertag" von Hedwig Diestel,
Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart, 9. Auflage 2019