Geschichten zum Alten Testament

Ein Beitrag von Isabelle Engel (Freie Waldorfschule Kassel)

Die Kinder der Klasse 3b - Klassenlehrerin Isabelle Engel - haben im Hauptunterricht Geschichten aus dem Alten Testament nacherzählt und gemalt (die Rechtschreibung wurde korrigiert).

 

Vor langer Zeit (Kian)

Es waren einmal vor langer Zeit Engel und es gab welche, die waren klein und Gott war der Herrscher. Luzifer dachte, wie schön es wäre, ein Gott zu sein und wie er so vorsagte, kam eine Wolke in seinen Mund und auf seinem hellen Hemd war nun ein Fleck. Und er kam zu den kleinen Engeln und sagte, ob sie ihm einen Thron bauen könnten. Ein paar sagten „Ja", ein paar sagten „Nein". Michael hörte zu und sagte Gott, was er gehört und gesehen hatte. Gott sagte: „Ihr 2 müsst kämp­fen!". Sie kämpften. Michael gewann.

Gestirne, gemalt von Malvin

Erzengel Michael und Luzifer (Elisabeth)
Der Luzifer wollte wie Gott sein und wollte wie Gott gedient (bedient) werden. Erzengel Michael wollte Luzifer nicht die­nen. Die Engel von Luzifer und Michael hatten Streit mitein­ander. Erzengel Michael und seine Engel haben den Kampf gegen Luzifer und seine Engel gewonnen. Michael hat mit sei­nem Schwert ein großes Loch in die Himmelswand geschnit­ten und dann schickte Michael den Luzifer mit seinen Engeln hinaus. Sie kamen in das Dunkle hinunter. Dann war ihnen ganz kalt und sie wärmten sich alle aneinander. Im Himmel war es überall warm. Dort unten im Dunkel war es nur noch in ihren Herzen warm. Sie versuchten durch ihre gemeinsame Kraft ein Feuer anzumachen.

Der 1. Schöpfungstag (Milena)
Gott Vater rief sieben Worte und es kamen sieben Farbwolken um seinen Thron. Da schob Gott ein Paar Wolken zur Seite und da sahen die Engel einen Saal, den sie vorher noch nie gese­hen hatten. Und in dem Saal sahen sie viele Menschenseelen und Gott fragte: „Wollt ihr mir helfen für diese Seelen eine Welt zu schaffen?" „Ja!" sagten die Engel.

Die Tiere (Luke)
Gott Vater rief alle Engel zu sich. „Wollt ihr mir helfen, Tiere zu erschaffen?" Gott überlegte sich für jedes Tier eine Besonderheit. Für die Ameise die Stärke, für den Löwen den Mut.

Der 6. Schöpfungstag (0leksiy)
Gott sprach zu den Engeln: „Bringt mir jeder etwas aus der Natur!" Einige dachten: „Ich bringe eine Muschel.", andere brachten einen Stein. Gott nahm all die Sachen und formte den ersten Menschen. Er nannte ihn Adam.

Adam und Eva (Leon)
Gott blies einen tiefen Schlaf über Adam und nahm eine Rippe aus Adam raus und machte daraus Eva.

Adam (Emma)
Gott sprach zu Adam: „Kannst du allen Tieren den Namen geben?" Und er gab allen Tieren den Namen. Gott legte Adam in einen tiefen Schlaf und aus seiner Brust (Rippe) formte er ein Mädchen. Als Adam aufwachte, fragte Gott: „Wie sollst (willst) du sie nennen?" Adam sprach: „Sie soll Eva heißen!" Und Gott schenkte ihr eine lebendige Seele.

Adam, Eva und die Tiere, gemalt von Milena

Geschichte von Adam und Eva (Luca)
Der Körper war aus Lehm. Adam fühlte sich allein. Als er schlief, nahm Gott eine Rippe und erschuf Eva.

Landtiere, gemalt von Jakob

Die Menschen (Pauline)
Gott Vater sprach zu den Engeln: „Holt mir Sachen von der Erde!" Sie sollten irgendetwas holen. Einer holte einen Stein, einer einen Stock und einer fand eine Muschel. Gott Vater sagte: „Diese Muschel könnte ich nämlich gut für die Ohren benutzen, aber das Material ist zu hart. Und er machte einen Menschen und aus der Muschel hat Gott die Nägel und Zähne gemacht. Und daraus entstand ein Mensch, der hieß Adam. Und damit Adam erwachte, hat er sein Herz rein gemacht. Gott zeigte Adam die Erde, und Adam konnte etwas, was die Engel nicht konnten, nämlich er konnte die Namen geben. Und als Gott Adam die Erde gezeigt hat, da sagte Adam: „Ich habe alles gesehen, aber ich habe nichts gesehen, was mir gleicht!" Da nahm Gott die Rippe von Adam raus und Adam fiel in einen tiefen, festen Schlaf und Gott machte einen Menschen, da erwachte Adam. Vor ihm stand eine Frau. Gott sagte: „Wie soll deine Frau heißen?" Adam nannte sie Eva.

Der 6. Schöpfungstag (Franziska)
Gott sprach zu den Engeln: „Ihr sollt bringen, was ihr finden könnt!" Und sie brachten, was sie finden konnten. Ein Engel nahm einen Stein. Gott nahm ihn als Knochen. Ein anderer nahm Strömung vom Wasser, Gott nahm das Wasser als Blut. Die Muschel benutzte Gott als Zähne und Nägel. Als Gott hatte, was er brauchte, sagte Gott zu den Engeln: „Das soll der erste Mensch sein. Er soll Adam heißen!" Aus Abend und Morgen wurde der 6. Schöpfungstag.

Der 6. Schöpfungstag (Thies)
Gott betäubte Adam und nahm eine Rippe von Adam und erschuf Eva. Adam und Eva mochten die Tiere, die Vögel und Fische.

Luzifer im Paradies (Rajan)
Einer von Luzifers Engeln sah den Garten Eden und berichte­te das dem Luzifer. Luzifer schlich sich hin zum Garten Eden und sagte zu der Schlange: „Komm, komm, komm!" Die Schlange guckte neugierig und sah Luzifer.

Das Paradies (Noah)
Gott schuf für Adam und Eva den Garten Eden. Er setzte alle Tiere hinein und pflanzte alle Arten von Pflanzen. Und Gott sprach: „Ihr dürft von allen Bäumen essen, außer vom Baum der Erkenntnis!" Eines Tages kam eine Schlange und flüsterte Eva ins Ohr: „Iss doch mal so eine köstliche Frucht von dem Baum, der in der Mitte steht." Eva sagte: „Von dem Baum dür­fen wir nicht essen. Gott hat es verboten." Doch die Schlange überredete sie. Eva aß eine Frucht und gab auch Adam etwas ab. Gott kam abends in den Garten Eden und sagte: „Adam, wo bist du?" Adam sagte: „Hier bin ich, ich hab mich ver­steckt, weit ich nackt bin!" Gott fragte: „Woher weißt du, dass du nackt bist? Hast du vom Baum der Erkenntnis geges­sen?" „Ja", sagte Adam, „aber Eva hat mir davon gegeben." Und Eva sagte: „Die Schlange hat mich überredet." Gott bestrafte alle drei. Die Schlange musste Staub fressen und auf dem Bauch kriechen. Eva sollte es wehtun bei einer Geburt und Adam musste hart arbeiten, damit er Brot hatte.

Baum, gemalt von Amelie

Luzifer im Paradies (Milena)
Um das Paradies war ein Lichtzaun und Luzifer konnte nicht durch. Da sah er eine Schlange und er sagte: „Soll ich dir so große Beine machen wie einem Reh?" Die Schlange sagte „Ja" und Luzifer sagte: „Dann geh durch den Zaun" und die Schlange ging durch den Zaun. Und Luzifer ging mit und war im Paradies. Dann schlängelte die Schlange den Baum der Erkenntnis hinauf und gab Eva einen Apfel. Und Eva sagte: „Nein, ich darf nicht von den Äpfeln essen!" Aber dann aß sie ihn doch und gab auch Adam davon. Dann sahen sie, dass sie nackt waren und da kam Gott und er fragte: „Habt ihr vom Baum der Erkenntnis gegessen?" „Ja", sagten sie und Gott schickte sie aus dem Paradies. Sie Liefen fort und es tat ihnen an den Füßen weh. Und da sah Adam einen Baum mit Rinde und er machte sich ein kleines Stück Rinde ab und band es sich unter die Füße. Eva machte es auch und dann wurde es Abend und sie bauten sich eine Hütte.

Kain und Abels Opferfeuer (Leoni)
Abel und Kain machten ein Opferfeuer. Abels Opferfeuer war aus einem kleinen Lamm und Kains Opfer war aus Getreide. Abels Rauch ging in den Himmel und Kains Rauch ging an dem Boden lang.

Adam und Eva auf der Erde (Noah)

Adam musste hart arbeiten und Eva gebar ihm zwei Söhne. Der ältere hieß Kain, der jüngere hieß Abel. Von Adam und Eva stammten alle nachfolgenden Menschenkinder ab. Und sie machten sich die Erde Untertan. Kain wurde Bauer und Abel wurde Hirte. Eines Tages brachte Kain ein Opfer für Gott, nämlich Körner, die er auf dem Feld geerntet hatte. Abel brachte als Opfer für Gott ein Schaf aus seiner Herde. Gott betrachtete nur Abels Opfer. Das machte Kain wütend und er schlug seinen Bruder tot. Da sprach Gott: „Du wirst leiden müssen. Du wirst kein Heim mehr finden, weil auf den Feldern, die du bestellst, kein Korn mehr wachsen wird.

Sündenfall, gemalt von Charlotte

Die ersten Menschenkinder (Milena)
Eva hatte zwei Kinder gekriegt und nannte sie Kain und Abel. Und als sie größer geworden waren, da hütete Abel die Schafe und Kain arbeitete auf dem Feld. Und dann brachten sie jeder ein Opfer und wollten es verbrennen. Abel nahm ein kleines Schäfchen und Kain Korn und dann verbrannten sie es. Bei Abel stieg der Rauch schön hoch und bei Kain ging er runter zur Erde. Da war Kain neidisch und tötete Abel und dann rannte er weg. Adam und Eva warteten auf sie und als sie nicht kamen, da ging Adam hin und sah, dass Abel auf der Erde lag und er sagte: „Abel steh auf!" Aber Abel regte sich nicht und da merkte er, dass Abel tot war und er ging wei­nend zu Eva. Er nahm sie schweigend an die Hand und führ­te sie zum Feld. Er zeigte ihr Abel und sie weinten drei Tage. Dann kam ein Engel zu Eva und sagte, dass sie bald ein neues Kind kriegen würde und so geschah es auch. Sie nannten ihn Seth. Als Seth groß war, da kam einmal Kain zurück nach Hause und als er Seth sah, da fragte er ihn, wer er ist und da sagte er: „Ich bin Kain." Und da fiel ihm (Kain) wieder ein, dass er Abel getötet hatte und er rannte weg. Und als Kain noch größer (älter) war, da kriegte er drei Söhne und nannte sie Jabal, Jubal und Thubal-Kain.

Seth (Larisa)
Adam und Eva bekamen noch einen Sohn. Er hieß Seth und er ging eines Tages zu dem Grab seines Bruders und er traf einen jungen Mann, der hieß Kain. Und er sagte: „Ich bin dein Bruder!" Aber Seth glaubte ihm das nicht und Kain ging wie­der. Seth erzählte es Adam und Eva. Sie waren froh, dass es Kain noch gut ging.

Evas 3. Kind (Moritz)
Evas 3. Kind hieß Seth. Seth hat eines Tages Kain getroffen. Seth aber kannte ihn nicht, weil Kain früher geboren wurde! Seth sagte: „Bist du Adam und Evas Kind?" „Ja!" „Ja, ich auch!" sagte Seth. Die beiden umarmten sich. Kain dachte an seinen toten Bruder Abel, den Seth leider nie kennen lernen durfte. Seth ging nach Hause und sagte zu seinen Eltern: „Ich habe einen Mann getroffen und er hieß Kain."

Kains Söhne (Charlotte)
Kain bekam drei Söhne. Die hießen Jabal, Jubal und Thubal-Kain.
Jabal: Jabal ritt mit seinem Schimmel in ein Bergdorf und die Leute berichteten ihm, dass ganz oben auf dem Berg ganz lustige Tiere herumsprangen. Jabal wollte die lustigen Tiere gerne sehen. Er ging mit einem Dorfbewohner hoch auf den Berg. Er sah die lustigen Tiere herumspringen. Er wollte so eine Gämse gerne fangen. Er sah eine, die humpelte ein biss­chen. Er fing diese Gämse und nahm sie mit ins Dorf runter. Die Leute wunderten sich. Er sagte: „Ihr braucht euch nicht zu erschrecken!" Die Leute erschreckten sich nicht mehr so sehr. Jabal sagte, er müsse weiter.

Jabal ritt den Berg wieder hinab. Er kam in einen Wald. Er hörte ein Jaulen und er ist dem Geräusch nachgegangen. Er kam an eine Höhle. Da waren drei Wolfsjunge. Das eine bewegte sich gar nicht mehr. Ein anderes bewegte sich noch ein bisschen. Ein anderes sprang noch herum und das nahm er mit. Er dachte: „Ich habe eine Kuh und eine Gämse gefan­gen, dann nehme ich auch das Wolfsjunge mit." Er band ein Tuch um sich und da legte er das Wolfsjunge rein. Er ritt wie­der nach Haus.

Fische und Vögel, gemalt von Elisabeth

Jubal: Jubal träumte, dass ein Engel ihn jede Nacht mit in den Himmel nahm und da spielten die Engel so schöne Musik und sangen. Er betete, dass doch der Todesengel kommen möge und ihn mit in das Himmelreich nehmen möge. Thubal-Kain: Thubal-Kain träumte, dass er mit Steinen arbei­ten würde. Er ging an eine Stelle, wo er wusste, dass es da Steine gab. Er nahm einen Stock und band daran einen Stein. Er hieb den Stein an einen Baum und er sagte: „Das will ich Axt nennen!"

Jabal und die Tierzähmung (Malwin)
Jabal träumte eines Nachts, dass man auf einem Pferd reiten könnte. Er versuchte den ganzen Mittag ein Pferd zu fangen, aber es gelang ihm nicht. Doch er sah einen weißen Schimmel, der ein bisschen hinkte. Diesen fing er ein.

Leichtes und schweres Wasser, gemalt von Thies

Jabal und der Ochse (Jakob)
Jabal drückte den Ochsen in die Erde und er ging zu den anderen Kühen. Er fing eine Kuh, die humpelte. Die hat der Jabal gefangen.

Jabal hilft den Dorfbewohnern (Johanna)
Jabal ritt in ein Dorf, wo alle Kinder ganz mager waren. Jabal fragte die Menschen, wieso die Kinder so mager waren. „Wir hatten eine schreckliche Ernte!" „Ich will euch helfen." Und Jabal überlegte und überlegte. Dann sah Jabal ein Kälbchen, was an einem Euter trank und dachte, das können die Kinder trinken. Er fing eine Kuh, die ein bisschen humpelte. Jabal führte sie zu dem Baum, wo auch schon das Pferd stand. Er molk ein bisschen in seine Hand und es hat gut geschmeckt. Ein Junge, der zugesehen hatte, wollte auch etwas haben. Er rief alle Kinder aus dem Dorf zusammen. „Kommt alle mit!" Und sie tranken alle etwas von der Milch. Das war seit langer Zeit etwas Nahrhaftes.

Licht und Finsternis, gemalt von Oleksiy

Der Schmied (Kian)
Thubal-Kain legte den Stein in das Feuer und sah, wie der Stein weicher wurde. Er nahm einen glatten Stein und nahm einen Stock. Mit dem Stock machte er den Stein auf den glatten Stein. Er formte herum und da wusste er, dass man da­raus ein Werkzeug bauen konnte.

Jabal hatte eines Nachts geträumt, dass es Häuser in dem Himmel gab und er wachte auf. Er baute kleine Häuser und da kam Thubal-Kain und er sagte: „Was ist das?" „Häuser von meinem Traum!" sagte Jabal. Thubal-Kain sagte: „Du musst große Häuser machen." „Aber ich kann keine Häuser bauen" Doch Jabal dachte, er hat einen Vogel. Er holte seine Axt und es dauerte nicht lang und der Baum fiel um. Der dritte Bruder (Jubal) kam und sagte: „Ich singe alle starken Männer her­bei." Und das tat er auch.

Vom Häuserbau (Julian)
Thubal-Kain ging zu Jabal und sagte: „Lass uns Häuser bauen. Ich mach das Werkzeug." Jabal baute viele Häuser.

Die Segnung des Hauses (Julian)
In jedem Haus wird, bevor das Dach gedeckt wird, erst ein Opferfeuer gemacht.

Vertreibung aus dem Paradies, gemalt von Larisa

Ich habe die Geschichten des alten Testaments nach dem Buch von Jakob Streit "Und es ward Licht" erzählt.
 
Ihr Kommentar