Glücksschmiede

Mirjam Troßmann-Göll (Freie Waldorfschule Biberach)

Frei nach dem Motto „Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied" haben wir uns fünf Wochen lang mit dem Thema Glück und anderen Bedürfnissen befasst. (HKU-Epoche im Sinne von „Werkzeugen fürs Leben") Dabei wurde beleuchtet, wann die Schülerinnen und Schüler sich glücklich fühlen und was sie dazu brauchen. In Kleingruppen konnten sie sich zu dieser Frage austauschen, wobei das Los entschied, wer mit wem zusammenarbeiten konnte. Und so durften manche die Erfahrung machen, dass es auch bereichernd sein kann, sich auf andere Menschen einzulassen, die nicht unbedingt zur eigenen Clique gehören.

Zum Ausgleich wurde auch die Frage beleuchtet, wann wir nicht zufrieden sind mit einer Situation und was der Grund dafür sein kann. Es wurden die Zusammenhänge zwischen unseren Gefühlen und Bedürfnissen erarbeitet, und jede/r Schüler/in konnte seine ganz eigenen Situationen beleuchten.

Außerdem wurden den Jugendlichen vier Arten des Hörens vorgestellt, um selbst entscheiden zu können, Sätze als Vorwurf zu hören oder zum Beispiel dem Gegenüber Empathie zu schenken. Mit Hilfe der 4 Schlüsselunterscheidungen haben sie gelernt, Beobachtungen von Interpretationen zu unterscheiden und drei unterschiedliche Arten von Bitten zu formulieren. Die Theorie wurde dabei immer im Wechsel auf eigene Situationen oder auf Situationen innerhalb der Klasse übertragen. Anhand zwei konkreter Themen aus der Klasse wurden die unterschiedlichen Bedürfnisse in Gruppen erarbeitet und vorgestellt. Es ging zum einen um das Kommentieren von Wortbeiträgen der Mitschüler/innen sowie zum anderen um die Lautstärke innerhalb der Klasse. Nach der „Arbeit“ an diesen Themen war am Ende mehr Verständnis für beide Seiten vorhanden.

In Bezug auf die Arbeitsweise der Jugendlichen konnte ich beobachten, dass sie schnell in die Thematik hineingefunden haben und vieles konkret und sehr zügig benennen konnten. Es war spannend zu beobachten, welche Dynamik sich in der Klasse gegenüber dem Thema entwickelt hat von der ersten zur letzten Stunde.

Ich bin der Klasse sehr dankbar, dass sie sich auf das Thema eingelassen hat.  

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