Der Schulweg (große Hausaufgabe)
Ein Beitrag von Heinz Müller
In der Heimatkundeepoche der 4. Klasse geht es für das Kind u.a. darum, das Verhältnis von „mir und der Welt" neu zu erleben. Es muss seinen Ausgangspunkt suchen und seinen Standpunkt finden.
Das Gleiche neu und bewusst sehen lernen, weil es aus einer größeren (inneren) Distanz betrachtet wird. Dazu sollte diese Hausaufgabe, welche meine Heimatkundeepoche über 4 Wochen begleitete, anregen. Die Beschreibung entnehmen Sie am besten dem folgenden Brief an Eltern und Schüler.
Liebe Schüler, liebe Eltern,
auch in der Heimatkunde-Epoche gibt es für dich eine größere Hausaufgabe. Wiederum hast du vier Wochen Zeit. Es geht um deinen Schulweg.
Die Aufgabe:
Mache ein Foto von dem Haus, in dem du wohnst (da geht es los) und ein Bild von der Schule (da endet es). Suche dir dazwischen mindestens vier schöne Motive aus (es dürfen auch mehr sein), die auf deinem Schulweg liegen.
Beispiele:
• bemerkenswerte Gebäude z.B. Liederhalle, Museum, Brunnen oder eine Kirche ...
• oder Geschäfte, in denen du häufiger etwas kaufst,
• oder einen Baum, an dem du immer vorbeikommst und den du besonders schön findest.
Jetzt stelle dir vor, du wärest ein Fremdenführer, der im Jahre 2200 von dem Schulweg einer berühmt gewordenen Stuttgarter Persönlichkeit (das sollst du sein :-) berichtet.
Du könntest so beginnen:
Der Schulweg
Ein Fremdenführer im Jahre 2200 berichtete Folgendes über den Schulweg der berühmt gewordene Stuttgarterin Sarah Liebermann:
„In diesem Haus (Bild) lebte die berühmte Sarah Liebermann seit dem Jahre 2005. Das Haus stand in der Blumenstraße 34 B in Stuttgart. Wie man heute noch sieht, war es gelb angestrichen und im ersten Stock hinter dem rechten Fenster hatte sie ihr Zimmer.
Morgens verließ sie das Haus meistens gegen 7.10 Uhr und ging zu Fuß ca. 300 Meter zur Bushaltestelle. Dazu musste sie rechts in die .....straße einbiegen. Sie kam an .... vorbei. Die Haltestelle hieß .... Mit dem Bus ging es nun weiter. An der großen Ampelkreuzung bog der Bus in die ....straße ein. Auf der rechten Seite sah Sarah die Liederhalle (Bild). Dort wurden damals große Konzerte gegeben ..."
In diesem Stile erwähne jede Straße, Kreuzung, Abbiegung, die du fährst. Sei also auf den nächsten Bus- oder Autofahrten aufmerksam, wie sie alle heißen und notiere sie dir schnell. Nur bei den Bildern sollst du ausführlicher werden.
Schreibe zu ihnen, was du in Erfahrung bringen kannst. Frage dazu vor allen Dingen Menschen in deiner Umgebung: „Was weißt du über ...?" (Mutter, Opa, den Nachbarn, Freunde, die am Wochenende zu Besuch kommen.) Du brauchst kein Lexikon oder Internet. Wenn du ganz wenig herausfindest, beschreibe einfach, wie es aussieht.
Wie du vorgehen sollst und ganz wichtig: der Zeitplan!
Lass dir nur wenig von deinen Eltern helfen.
1. Woche:
- Sei auf deinem Schulweg aufmerksam, notiere dir die Straßennamen und wann es links und nach rechts abgeht.
- Überlege dir, welche Motive du fotografieren willst. Bespreche mit deinen Eltern, wie und wann das gehen kann. Du musst nicht zu Beginn fotografieren, aber bedenke: die Bilder sollen am Ende der 3. Woche entwickelt oder ausgedruckt werden.
2. + 3. Woche
- Ziehe Erkundigungen über deine Bildmotive ein. Entwerfe Stück für Stück den Text des Fremdenführers. Schreibe deine Entwürfe in ein Extraheft oder auf Zettel, die du abheftest. Wenn du fertig bist, lasse den Text von deinen Eltern korrigieren. Die eine oder andere Formulierung sollte verbessert werden. Am Ende der 3. Woche brauchst du die fertigen Bilder.
4. Woche:
- Überlege gut, wie viele Seiten du mit den Bildern insgesamt brauchst. Gebe zur Sicherheit eine dazu und zähle die Seitenzahl im Heimatkundeepochenheft von hinten ab (Das Epochenheft nicht umdrehen!). Lasse dir hierbei helfen. Jetzt beginnst du mit einer großen Überschrift - Abstand - erstes Bild einkleben - Text (Ränder beachten) - Absatz. Klebe nun erst das zweite Bild ein.
Halte dich gut an den Zeitplan!
Ich bin schon jetzt auf die vielen Berühmtheiten gespannt!!
Weiter unten finden Sie eine von vielen gelungenen Hausarbeiten abgebildet.
Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass es für einige Kinder hinderlich war, diese Zeitreise zu veranstalten. Sie durften dies dann auch beiseite lassen.