Einführung des Alphabets (3. Kl.)
Ein Beitrag von Silke Pier (Englischlehrerin in der Unter- und Mittelstufe der Freien Waldorfschule Köln)
Im Waldorflehrplan heißt es, dass die Fremdsprachen in den ersten drei Schuljahren mündlich unterrichtet werden sollten. Meiner Erfahrung nach lässt die Lust und die Fähigkeit zur Nachahmung in der 3. Klasse deutlich nach. Nachdem die Kinder zwei Schuljahre lang den Englischunterricht ausschließlich mündlich erlebt haben, wird es im 3. Schuljahr Zeit, dass etwas Neues in den Unterricht kommt. Die Empfehlung, die ich von einer Kollegin bekam, erst gegen Ende der 3. Klasse das Alphabet einzuführen und dann erste bekannte Wörter und Verse ins Heft zu schreiben, halte ich für zu spät. Unruhe, Disziplinschwierigkeiten und Desinteresse sind die Folgen.
Heutzutage sind viele Kinder bereits sehr wach und selbstbewusst und gehen wahrscheinlich schon etwas früher durch die Entwicklungsphase des Rubikons. Sie fordern mehr Abwechslung und ein Weiterkommen in der Fremdsprache. Anderen wiederum fällt es schon immer schwer, längere Zeit zuzuhören und sich auf Gesprochenes in der Fremdsprache zu konzentrieren. Oft auch mischen sich diese Phänomene. Mit der Heftarbeit wird es wieder ruhiger im Klassenraum und die Kinder, denen der Englischunterricht bisher nicht „greifbar“ genug war, kommen nun zum Zuge.
So führe ich seit Jahren das Alphabet bereits nach den Herbstferien ein. Wir singen „The Alphabet Song“ und lernen einen der vielen Sprüche zum Alphabet (siehe unten) auswendig. Begleitend setzt nach einiger Zeit das Schreiben des Alphabets mit immer einem passenden Wort und Bild dazu ein. Wenn die Kinder durch Buchstabenkarten oder durch Übungen an der Tafel sicherer geworden sind, lasse ich die Kinder die bekannten Wörter buchstabieren und lesen. Auch kleine Diktate einzelner Buchstaben, in denen ich irgendwann dazu übergehe, bekannte Wörter buchstabiert zu diktieren, schließen sich an. Manche Kinder erkennen die Wörter recht früh und buchstabieren der Klasse dann die fehlenden Buchstaben.
Weiter geht es mit Lückenwörtern an der Tafel. Den Kindern sind Wörter wie „sun, tree, mountain, flower, rain, weather etc.“ seit Jahren durch die unzähligen Sprüche und Lieder geläufig. Ich schreibe die Wörter mit Lücken, in denen die Vokale fehlen, an die Tafel und die Kinder raten und geben mir dann die einzusetzenden Vokale an. Das Wort wird chorisch mit der ganzen Klasse und auch einzeln gelesen. So prägt sich langsam das Schriftbild zusammen mit der fremden und andersartigen Aussprache ein. Das Buchstabieren wird weiterhin bei jedem neuen Wort geübt.
Am Stundenende spielen die Kinder mit Freude noch Galgenmännchen, und ich achte darauf, dass jedes Kind drankommt und einmal die Frage stellt: „Is there an…?“. Meistens gewinnen die Kinder, vor allem wenn das Männchen um Finger, Haare und Gesicht erweitert wird.
THE ALPHABET
A is an apple good to eat
B is a banana, ripe and sweet
C is a car to travel in,
D is a drum to make a big din.
E is an elephant passing by,
F is a feather for the bird to fly,
G is a goose that is white and fat,
H is the home I am living at.
I is an island in the sun,
J is a jacket I put on,
K is a king who is strong in a fight,
L is for light shining bright.
M is a mouth that is beautifully red,
N is the nose in the snowman’s head,
O is the oven red with heat,
P is a pumpkin I like to eat.
Q is the queen with a golden crown,
R is the rain falling gently down,
S is the snake whose tongue is split,
T is the tree on which the birds like to sit,
U is the umbrella that keeps me dry,
V is the valley between mountains high.
W is the weather, sunny or grey,
X is the xylophone I like to play,
Y is a yak that doesn’t make “moo”,
Z is the zebra in the zoo.





