Butter Herstellen

Ein Beitrag von Franka Paul

Nachdem wir Anfang Oktober unter Anleitung eines Bauern gekäst und zwei Wochen später Weizen gedroschen hatten, war klar: sobald der Käse reif ist, wird es ein gemeinsames Frühstück geben. Damit sich der Geschmack von Brot und Käse aufs Beste entfalten könnte, wollten wir Butter dazu haben - und zwar ebenfalls selbst gemacht!

Nach zwei Monaten gab uns der Bauer Bescheid und wir konnten den reifen Käse abholen. Nun wurde das Butterfass über Nacht gewässert, 3,5 Liter Sahne besorgt und der Boden des Klassenzimmers mit Pappen präpariert. Die Kinder brachten Schürzen und jede Menge Vorfreude mit. 

Während des Unterrichts waren immer ein bis zwei Kinder damit beschäftigt, die Sahne zu schlagen. Da sie den Stößel eher zaghaft bewegten, weil die Sahne sonst herauszuspritzen drohte (vermutlich hatten wir einfach zu viel Sahne genommen), dauerte es fast 2 Stunden, bis die Sahne geschlagen war. Um das Herausspritzen zu vermeiden, legten wir schließlich Handtücher auf den Deckel.      

Von der Sahne zur Butter ging es dann recht schnell: Die Butter trennte sich in kleinen Partikeln von der Buttermilch. Nun wurde mit der Hand die krümelige Butter aus dem Fass geschöpft, die Buttermilch ausgewrungen und dann in einer Schüssel mit kalten Wasser durchgeknetet. Die fertigen Butterballen legten wir feierlich auf ein Tablett. 

Nachdem alle Butterklümpchen herausgefischt waren, grossen wir die Buttermilch durch ein Sieb in einen Krug. Nun konnte das Vesper beginnen. Wer Durst hatte, bekam ein Gläschen der süßen und fettarmen Buttermilch dazu.  

Und noch ein kleiner Hinweis für diejenigen, die sich durch diesen Beitrag zum Nachmachen haben anregen lassen: Das Butterfass muss ab dem Vorabend gewässert werden, d. h. komplett im Wasser sein. Auf diese Weise schließen sich die kleinsten Spalten im Fass und auch der Deckel schließt dichter. Um das Fass unter Wasser zu halten, habe ich es mit einem Holzscheit beschwert.