Buchstaben-Kärtchen

Ein Beitrag von Sonja Ernst

Nachdem etwa die Hälfte der Buchstaben in der 1. Klasse eingeführt war, begannen wir sie auch mit der Kärtchen-Methode zu üben. Das bildhafte Einführen der Buchstaben ist die eine Sache, das Wiederholen und Festigen aber eine ganz andere.

Die Kinder verbanden mit jedem Buchstaben innerlich ein Bild, welches ich für die Einführung ausgewählt hatte. Dieses malte ich auf die eine Seite meiner Kopiervorlage, auf die andere Seite schrieb ich den Buchstaben. Beim anschließenden Kopieren sollte man die Graustufen so schwach einstellen, dass man das Geschriebene auf der Rückseite nicht erkennen kann. Die Kinder schnitten die Kärtchen selbst aus und sammelten sie in einem Briefumschlag.

Mit diesen Kärtchen waren die Kinder in der Lage in der Schule, aber auch zuhause ohne Hilfe zu üben. Es wird heute viel über selbstständiges Lernen gesprochen – auf diesem Niveau kann es schon in der 1. Klasse beginnen: Der Buchstabe liegt oben, das Kind versucht ihn zu benennen und kontrolliert ihn, indem es das Kärtchen umdreht. Die gekonnten Buchstaben werden zu Seite gelegt, die noch nicht gekonnten, werden unter den Stapel gelegt und später erneut geübt.

Ich habe die Kärtchen-Methode mit den Kindern langsam eingeführt: Vom Lehrer ausgehend mit einem Kind vor der ganzen Klasse, dann in Paararbeit und am Ende jedes Kind für sich. Gerade für die schwächeren Kinder war dies eine ausgesprochen gute Hilfe. Besonders wenn es im nächsten Schritt um das Lesen des Geschriebenen ging, fanden viel mehr Kinder den Anschluss und wurden nicht abgehängt.