Wetterkarten interpretieren

Luftdruck

Die Veränderung des Luftdrucks ist wesentlich für eine richtige Wetterprognose. Unter normalen Bedingungen drücken die Luftmassen durch ihre Schwerkraft mit 1033 Gramm auf jeden Quadratzentimeter, wenn man sich auf Meeresniveau befindet. So schwer ist die rund 11 km hohe Luftsäule über uns. Die Einheit für Druck ist Pascal (Kraft pro Fläche) und wird mit dem Barometer gemessen. Weil 1 Pascal eine sehr kleine Einheit ist, gibt man den Luftdruck in Hektopascal an (= 100 Pascal), abgekürzt "hPa".

Den mittleren Luftdruck auf Meeresniveau messen wir bei 1013 hPa. Steigt man auf einen 4.000 m hohen Berg, so befinden sich über uns natürlich nur noch 7 km hohe Luftschichten, es herrscht daher geringerer Luftdruck. Mit zunehmender Höhe sinkt also der Luftdruck, und zwar halbiert er sich etwa alle 5.500 m.

 

Wetterkarte

Schauen wir uns eine Wetterkarte an, zu bemerken wir Linien, die sich ähnlich den Höhenlinien einer Wanderkarte um ein Zentrum anordnen. Diese Linien einer Wetterkarte nennt man Isobaren. Sie geben den Verlauf gleicher Luftdruckgebiete an. Üblicherweise sind die Isobaren 5 hPa voneinander entfernt eingezeichnet. Erscheinen sie auf der Wetterkarte eng nebeneinander, so ist der Druckunterschied hoch und man kann starke Winde und eine nachhaltige Wetterverschlechterung erwarten. Diese Regel gilt auch umgekehrt. Sind die Isobaren weit voneinander entfernt, so ist der Wind schwach und das Wetter beruhigt sich.

Aufgabe:

Finde dich zunächst in den vielen verwirrenden Linien zurecht. Färbe dazu die Wasserflächen leicht blau und die Landflächen braun ein. Zeichne nun die Isobare der Hochdruckgebiete rot und die Isobare der Tiefdruckgebiete deutlich blau nach.

Beschreibe die wahrscheinliche Wetter- und Windsituation anhand der Wetterkarte über Deutschland. Begünde deine Antwort.

 

Tiefdruckgebiet und Hochdruckgebiete

Erwärmt sich Luft, so dehnt sie sich aus, wird leichter und steigt nach oben. Entsprechend sinkt der Luftdruck. Wir sprechen von einem Tiefdruckgebiet. Hier kann sich der Druck auf 985 hPa verringern. Allerdings kühlt sich die warme aufsteigende Luft in höheren Lagen wieder ab und es kommt zur Wolkenbildung, da die abgekühlte Luft weniger Feuchtigkeit in sich aufnehmen kann. Die Folgen sind nicht selten Regen bei Tiefdruckgebieten.

In einem Hochdruckgebiet verhält es sich genau anders herum: kühlere Luft sinkt zum Erdboden, weil sie schwerer ist. Ihr Volumen verringert sich. Der Luftdruck kann bis auf 1.035 hPa ansteigen. Die Gebiete ungleichen Luftdrucks versuchen sich durch Luftaustausch - als Wind wahrnehmbar - auszugleichen. Je größer die Druckunterschiede sind, desto stärker weht der Wind. Er weht aus der Region mit Überdruck (= Hochdruckgebiet) in die mit weniger Luftdruck (= Tiefdruckgebiet). Bei Hochdruckgebieten haben wir häufig schönes Wetter und einen wolkenlosen Himmel. Die Luftfeuchtigkeit der kühlen, absinkenden Luft nimmt bei Erwärmung sogar noch ab.