Was sind Kohlenhydrate?

Zu den Kohlenhydraten gehören vor allem Zucker und Stärke. Sie bilden eine biologisch und chemisch bedeutsame Stoffklasse. Als Produkt der Photosynthese machen Kohlenhydrate den größten Teil der Biomasse aus. Kohlenhydrate werden in unserem Körper in Energie umgesetzt. Alle Kohlenhydrate haben die gleichen chemischen Bestandteile: Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Die unterschiedlichen Anteile dieser Bestandteile machen die Qualität der Kohlenhydrate aus.

 

Kohlenhydrate werden unterteilt in:

• Einfachzucker oder Monosaccharide, z. B. Fruchtzucker oder Traubenzucker.
• Zweifachzucker oder Disaccharide, z. B. Malz-, Milch- oder Haushaltszucker.
• Vielfachzucker oder Polysaccaride, z. B. pflanzliche und tierische Stärke.

 

Kohlenhydrate = Zucker

Diese Unterteilung zeigt, dass Kohlenhydrate nur ein anderes Wort für Zucker ist. Zucker ist der eigentliche Energielieferant. Die Einfach- und Zweifachzucker liefern praktisch sofort Energie. Sie sind z. B. für Diabetiker gefährlich, weil sie den Blutzuckerspiegel sofort erhöhen. Vielfachzucker müssen für die Verwertung erst aufgespalten werden. Deshalb erhöhen sie den Blutzuckerspiegel nur langsam.

Der Bedarf an Zucker sollte am besten durch natürliche Kohlenhydrate gedeckt werden. Diese befinden sich in Getreide, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten. Sie enthalten neben Zucker auch Ballaststoffe, Stärke, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die ebenfalls für den Körper wichtig sind. Auch in Brot, Nudeln, Reis, Süßigkeiten, Speisen aus Weißmehl und zuckerhaltige Limonaden sind reichlich Kohlenhydrate enthalten. Ebenso in Kartoffeln, Obst und Hülsenfrüchte.

Allerdings enthalten diese Speisen unterschiedliche Arten von Kohlenhydraten. Während Süßigkeiten und süße Limos aus schnell verdaulichen Zuckern bestehen, kommen beispielsweise in Hülsenfrüchten und Vollkornbrot komplexere Kohlenhydrate vor. Schnell verdauliche Varianten lassen den Blutzucker rasch in die Höhe schnellen und machen meist nur für kurze Zeit satt. Durch den hohen Blutzuckergehalt wird das körpereigene Hormon Insulin freigesetzt. Es bewirkt, dass der Zucker, genauer gesagt die Glukose, aus dem Blut in die Zellen gelangt. Gleichzeitig fördert Insulin die Bildung von Fett und hemmt dessen Abbau. Tagsüber deckt der Körper seinen Energiebedarf meist über das Essen. Nachts greift der Organismus die eigenen Reserven an, um sich Energie zu holen. Und das geschieht unter anderem über den Abbau von Fetten.

Komplexe Zucker verdauen wir langsamer, sie lassen die Blutglukose nur mäßig ansteigen und sättigen viel länger.

 

Leere Nahrungsmittel

Reiner weißer Zucker oder ausgemahlene Mehle sind leere Nahrungsmittel. Sie enthalten außer Kalorien nichts. Weißbrot und Kuchen liefern noch nicht einmal die für ihre Verdauung notwendigen Vitamine und Mineralstoffe. Das bedeutet, der Körper bekommt zwar Energie, aber die lebensnotwendigen Baustoffe müssen aus den Reservespeichern genommen werden. So entstehen langfristig Mangelzustände bei Vitaminen und Mineralstoffen. Übrigens: Ballaststoffe sind nicht überflüssiger Ballast. Sie regen die Darmtätigkeit an. Bei fast allen Magen- Darm- Erkrankungen kann ein Mangel an Ballaststoffen festgestellt werden.

Der Körper kann Kohlenhydrate, die ja eine Aneinanderreihung von Zuckermolekülen sind, nicht direkt verwerten. Sie werden im Körper zu Glykogen (Traubenzucker) umgewandelt und dann in der Leber und in den Muskelzellen gespeichert. Der Speicherplatz ist aber begrenzt. Wenn er voll ist, wird der Rest in Fett umgewandelt und wandert in die Fettdepots. Auch aus diesem Grund ist es wichtig, seinen Kohlenhydratbedarf mit hochwertigen Lebensmittel zu decken.