Pferde

Ein Beitrag von Kirsten Springer

Die Herde

Ohne ihre Herde können Pferde in Freiheit kaum überleben. Sie leben in festen Gruppen miteinander. Eine Herde besteht aus einem Hengst, mehreren Stuten und deren Nachwuchs.

Jede Gruppe braucht feste Regeln und so ist es auch bei Pferden. Meist ist eine erfahrene Stute das Leittier. Ihrem Urteil vertrauen die anderen Tiere. Sie leitet die Herde zu guten Futter- und Wasserstellen. Auch entscheidet sie, ob die Herde fliehen muss. Dabei gibt sie Richtung und Tempo vor. Der Hengst schützt die Herde von hinten. Er achtet darauf, dass kein Tier zurückbleibt und verteidigt es notfalls gegen Angriffe mit Hufen und Zähnen.

Paarung

Im Frühjahr und im Sommer werden Stuten alle 3-4 Wochen für jeweils etwa fünf Tage rossig, d. h. paarungsbereit. Das ist die Zeit, in welcher die Eizelle der Stute befruchtet werden kann.

Der Hengst bemerkt dies an dem Geruch der Stute. Dafür schnüffelt er sie regelrecht ab. Manche Hengste bevorzugen den Nasenkontakt, andere riechen in der Flankengegend. Zwischendurch kommt es immer wieder zum Flehmen, bei dem der Hengst seinen Kopf schräg nach oben reckt und seine Oberlippe sehr weit nach oben zieht.

Sind beide paarungsbereit, reitet der Hengst auf und umklammert die Stute. Damit eine Befruchtung erfolgen kann, muss der Penis des Hengstes in die Scheide der Stute eindringen. Schon nach wenigen Stößen erfolgt der Samenerguss und der Hengst lässt sich wieder von der Stute gleiten.

Erst wenn ein Spermium mit der Eizelle verschmilzt, war die Deckung erfolgreich. Die Tragzeit der Stute beträgt zwischen 315 und 340 Tagen, also etwa elf Monate. Würde ein Fohlen im Winter geboren werden, hätte es in der freien Wildbahn kaum Überlebenschancen.

Geburt

Die Stute hat einen gewissen Einfluss auf den Zeitpunkt der Geburt. In der Regel sucht sie sich bei Nacht einen ruhigen, ungestörten Ort aus. Die Geburt selbst dauert oft nur Minuten. Dies hat die Natur weise eingerichtet: In freier Wildbahn ist die Stute bei der Geburt eine leichte Beute. Auch entstehen während der Geburt Blutungen, durch dessen Geruch Fressfeinde angelockt werden. Deshalb muss alles so schnell wie möglich gehen. Bereits kurz nach der Geburt kann das Fohlen stehen und mit der Mutter vor möglichen Feinden fliehen.

Ein frisch geborenes Fohlen wiegt etwa 10 % seines späteren Endgewichtes, schon nach sechs Monaten hat es 50 % davon erreicht.

Zwischen Stute und Fohlen ist der Kontakt nach der Geburt sehr intensiv. Die Stute nimmt den Geruch des Fohlens auf. Dabei wiehert die Stute immer wieder leise, damit das Fohlen ihre Stimme kennenlernen kann. Für beide wird dies in den nächsten Monaten ein sicheres Erkennungszeichen sein. Einer Stute kann man daher auch kaum ein Waisenfohlen unterschieben.

Mit etwa sechs Wochen beginnt das Fohlen ganz langsam und stufenweise feste Nahrung zu sich zu nehmen. Insgesamt wird es etwa 10 Monate lang gesäugt. 2-3 Jahre bleibt die Mutter der engsten Partner des heranwachsenden Pferdes.

Alter

Geschlechtsreif werden Stuten zwischen 12 und 20 Monaten. Mit 6-12 Jahren steht das Pferd in der Blüte seiner Jahre, hier ist es maximal leistungsfähig und ausdauernd. Alt ist ein Pferd mit etwa 20 Jahren. Die Gelenke sind abgenutzt, ebenso die Zähne. Pferde werden durchschnittlich 25 Jahre alt, Ponys sind spätreifer und können durchaus 40 Jahre alt werden.

Schülerzeichnung