Sandstein - Erosion - Verwitterung am Bryce-Canyon

Der Bryce-Canyon ist einer der kleinsten, aber auch beeindruckendsten Nationalparks der USA.

Er liegt im Südwesten Utahs in den Vereinigten Staaten.

Grund für die Ausweisung des Nationalparks ist der Schutz der farbigen Felspyramiden, den sogenannten Hoodoos, an der Abbruchkante des Paunsaugunt-Plateaus.

Die Paiute Indianer

Paiute Indianer sahen im Bryce Canyon eine verwunschene Welt aus zu Stein gewordenen Menschen. Geologisch betrachtet sind die bizarren Felsformationen ein Produkt des Zusammenspiels von Ablagerung, Hebung und Erosion. Wie phantasievoll auch immer man diese Formenvielfalt interpretiert, beeindruckend ist sie immer.

Der Bryce Canyon wurde nicht durch einen Fluss gebildet. Er ist damit kein Canyon im eigentlichen Sinne wie zum Beispiel der Grand Canyon. Wind, Wasser und Eis erodierten die Kante des Plateaus zu großen Amphitheatern mit bizarren Felsnadeln, so genannte Hoodoos.

Regen, Schnee, Frost und Wind verwandelten den Plateaurand in eine Märchenlandschaft aus Kalk und Sandstein, mit Türmen, Säulen, Brücken und Schlössern. Je nach Konzentration und Zusammensetzung der dem Gestein als Bindemittel dienenden Eisen- und Manganoxyde und je nach Lichtverhältnissen erscheinen die Gesteinsformationen dem menschlichen Auge als violett, rosarot, rot, orange, gelb oder weiß.

Kalk- und Sandstein

Diese Felsnadeln erreichen eine Höhe bis zu 60 Meter. Die so entstandenen Amphitheater erstrecken sich über eine Länge von über 30 km. Das größte Amphitheater trägt den Namen Bryce Canyon, ist nahezu 5 km breit, 19 km lang und fällt über 240 Meter gegenüber dem Plateau ab.

Die Gesteine im Nationalpark sind eine Abfolge aus Kalk- und Sandstein, in welchem viele Fossilien zu finden sind. Diese freigelegten Schichten sind die jüngsten in dieser Formation. Noch heute lassen sich Sandstrände, Lagunen und eine Sumpflandschaft ablesen.

Der Plateaurand bildet hier ein halbkreisförmiges Becken (Amphitheater), das in hunderte kleiner, strahlenförmig angeordneter Täler und Schluchten aufgeteilt ist, deren Wände zu den charakteristischen Kalkfiguren erodiert sind. Nach kurzen heftigen Regengüssen fließt das leicht kohlensaure, die Oxyde lösende Regenwasser durch die Täler und Schluchten in die Mitte des Beckens und von hier in den für gewöhnlich trockenen Bryce Canyon. Für kurze Zeit bildet sich ein Bach, der das losgelöste Material abtransportiert. Der Plateaurand weicht durch die rasch voranschreitende Verwitterung um etwa 1 cm pro Jahr zurück.

Wenn im Bryce Canyon am Morgen die Sonne aufgeht, lösen die leuchtenden Felsen das Dunkel der sternenklaren Nacht ab. Im Laufe eines Tages wechseln die Felsen dann ständig ihre Farbe, Tag für Tag, bis im Winter schließlich ein feiner Zuckerguss aus Schnee die Felstürmchen, Spitzen und Zacken überzieht.

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Als sich die Gegend im Zuge der Gebirgsbildung vor etwa 17 Mio Jahren anhob, entstanden zahlreiche Seen, in welchen Flüsse von den jungen Gebirgen ihr Verwitterungsmaterial in Form von Schlamm und Sand deponierten. Die Ablagerungen verfestigten sich unter dem Gewicht immer neuer Sedimente zu Stein.

 

Erosion

Vor etwa 16 Millionen Jahren hob sich das Plateau um nahezu 1000 Meter. Vor dieser Zeit befand sich das Gebiet fast auf Meeresspiegelhöhe. Durch die Hebung des Geländes war der See abgeflossen und hatte das weiche Gestein der rasch voranschreitenden Verwitterung ausgesetzt.

Als der amerikanische Kontinent weiter Richtung Norden driftete, veränderte sich das Klima auf dem Plateau, es wurde bedeutend kühler und auch die Niederschläge nahmen zu. Häufige Niederschläge und Erosion durch gefrierendes Wasser formten das heutige Gesicht der zahlreichen Amphitheater, die eine nach Osten gerichtete Schichtstufe bilden. Pro Jahr gibt es auch heute noch bis zu 200 Frost- und Tauwetterperioden, welche noch immer den Park erodieren.

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