Caesars Emporkommen

Geburtshaus

Im Juli des Jahres 100 v.Chr. wurde Caesar in einer Patrizierfamilie geboren. Er meinte seinen Stammbaum bis hinauf zu Aeneas und damit in die olympische Höhe der Venus führen zu können. Den Beginn seines Lebens verbrachte er jedoch in den ärmeren Vierteln Roms. Seine Mutter war eine würdevolle Frau. Er liebte sie über alles. Den Vater verlor er früh.

Eine andere verwandtschaftliche Verbindung war noch wichtig: Seine Tante war mit Marius verheiratet. Er wies ihm schon in jungen Jahren den Weg in die Volkspartei.

 

Rhetorikausbildung

Der junge Julius war sehr lerneifrig. Er erhielt den ersten Unterricht in Latein, Griechisch und Rhetorik von einem Gallier, noch unwissend, dass er einst dieses Volk erobern sollte. Seine Redebegabung wurde früh entdeckt und geschult. Schließlich heiratete er die Tochter von Cinna. Cornelia hieß sie.

Als Sulla zur Macht kam, forderte er von ihm, er sollte sich von seiner jungen Gattin scheiden lassen. Er widersetzte sich und musste fliehen. Dies kostete ihn viel: Cornelias Mitgift und das väterliche Ver­mögen wurden eingezogen. Solange Sulla lebte, mied Caesar Rom und leistete in Asien Kriegsdienste, vertiefte sich aber auch in griechische Studien. So verstand er es frühzeitig, die römische Bauernschwere ernster, stolzer Tätigkeit mit dem geläuter­ten Licht hellenischer Geistigkeit zu verbinden.

Bei seinem Aufenthalt in Rhodos, wo er Apollonios Molon, dem berühmten Rhetor lauschte, fiel er See­räubern in die Hände. Um freizukommen, sollte er zwanzig Talente zahlen. Er tadelte sie, dass sie seinen Wert zu gering einschätzten und bot in köstlich dreister Überlegenheit fünfzig Talente. Während seine Diener das Lösegeld beschafften, trieb er Ulk mit den Piraten, las ihnen seine griechischen Verse vor, und als diese ihnen nicht gefielen, bedrohte er sie mit dem Tode bei nächster Gelegenheit. Kaum war er frei, verfolgte er sie mit geheuerten Schiffen und ließ sie ans Kreuz schlagen.

 

Zurück in Rom - Statthalter in Spanien

Nach Rom zurückgekehrt, wurde Caesar durch seine richterliche Tätigkeit bekannt, wobei ihn seine scharfgeschliffene Redegewandtheit, seine lebhaften Gesten und der helle Klang seiner Stimme unterstützten. Mit reichen Spenden, wodurch er sich in große Ausgaben stürzte, gewann er die Volksgunst. Seine Schuldenlast wuchs noch, als er als Aedil mit besonders glänzenden Spielen die breiten Massen berauschte. Er wollte sich die Neigung des Volkes erhalten, falls er es einmal gegen die Macht des Senates aufrufen musste. Nach seiner Praetur ging er als Statthalter nach Spanien. Durch umsichtige, gerechte und maßvolle Verwaltung erleichterte er die finanziellen Lasten der Provinz. Trotz­dem konnte er auch sich selbst so bereichern, dass er alle Schulden, besonders die an seinen großen Gläubiger Crassus, tilgen und außerdem die römischen Staatskassen auffüllen konnte. Schon hier offenbarte sich seine ordnende Begabung, die er später bei der Einrichtung der Provinz Gallien unter Beweis stellen sollte.