Die Alpen und das Wetter Europas

Ein Beitrag von Rita Stock

Wir finden in Europa fünf verschiedene Vegetationszonen. Im Mittelmeerraum haben wir die Hartlaubgewächse wie zum Beispiel Zypressen und Oliven. In Mitteleuropa treffen wir Laub- und Mischwäldern an. Im nördlichen Europa überwiegen Nadelwälder und im Norden haben wir die Tundra mit ihren Sträuchern, Moosen und Flechten. Ganz im Norden liegt das ewige Eis der Arktis.

In den Alpen werden alle fünf Vegetationszonen auf 1/1000 zusammengepresst. Schon allein deshalb ist die Natur der Alpen auf engstem Raum unglaublich vielfältig und sehr besonders.

Der gewaltige Alpenkamm stellt eine mächtige Wetterscheide dar. Die Alpen haben für das Wetter ganz Europas eine große Bedeutung. Sie bilden einen 750 km langen Riegel, der den kalten Norden vom warmen Süden trennt. Wenn es die Alpen nicht gäbe, dann hätten wir in Europa vergleichbare Wetterbedingungen wie in den USA: Polare Kaltluft könnte weit bis in den Süden vordringen. Umgekehrt würde schwül-heiße Mittelmeerluft bis ganz hoch nach Norddeutschland gelangen. Immer wieder würden sich beide extremen Luftmassen in der Mitte Europas begegnen. Die Folge wäre, dass Gewitter, Hagel oder Tornados wesentlich wilder ausfallen würden als heute.

Eine weitere Besonderheit der Alpen ist ihr Wasser. Die Alpen sind eine der wasserreichsten Gegenden Europas. Die Gipfel der Gebirgskette holen unvorstellbare Mengen an Niederschlag vom Himmel. Die Wolkenmassen bleiben an den Alpen hängen und entleeren sich in Form von Regen, Schnee und Hagel. Durch die Alpen wird halb Europa mit kostbarem, klarem Süßwasser versorgt. Eine Unzahl von Wildbächen und Seen durchzieht die Alpen. Daher entspringen dort die wichtigsten europäischen Flüsse: Rhein, Rhone, Po oder die beiden wichtigen Zuflüsse der Donau: Inn und Isar.

Insgesamt haben die Alpen für das Wetter in Europa eine große Bedeutung. Gäbe es sie nicht, so sähe unser Klima ganz anders aus.