Von der wörtlichen Rede zum Konjunktiv I.

Die wörtliche Rede

Wenn man in einem Brief, einer Erzählung oder in einer Geschichte wiedergeben möchte, was jemand gesagt hat, dann kennzeichnen wir das Gesagte, die wörtliche Rede mit „Anführungsstrichen". Der Zusammenhang, wer  etwas gesagt, gerufen oder geantwortet hat, steht entweder vor oder nach der wörtlichen Rede, er kann aber auch in diesen eingeschoben sein.

Beispiel:

Katja fragt Lisa: „Kommst du mit ins Kino?" „Nein, heute muss ich zur Musikschule", antwortet Lisa. „Aber morgen", fügt sie hinzu, „würde ich gern mitkommen."

Drei Varianten sind möglich:

  1. Zusammenhang: „Wörtliche Rede."
  2. Wörtliche Rede (! , ?)", Zusammenhang.
  3. Wörtliche Rede", Zusammenhang, „wörtliche Rede."


Die indirekte Rede

Oft wird das, was jemand gesagt hat, nicht direkt und wortwörtlich wiedergegeben, sondern indirekt. Das Gesagte wird dann etwas verändert, die Person wandelt sich, ebenso das Verb.

Katja fragt Lisa, ob sie mit ins Kino komme. Lisa antwortet, sie könne nicht mitkommen, weil sie zur Musikschule müsse. Sie würde aber morgen gern mitkommen.

Das Verb wird in eine besondere Form gesetzt, die man Konjunktiv I. nennt. Man bildet sie aus dem Wortstamm der Grundform im Präsens und fügt je nach Person die Endungen an:                                                                                                             

kommen geben sein fahren nehmen
ich komme gebe sei fahre nehme
du kommest gebest seiest fahrest nehmest
er/sie/es komme gebe sei fahre nehme
wir kommen geben seien fahren nehmen
ihr kommet gebet seiet fahret nehmet
sie kommen geben seien fahren nehmen

 

 

 

 

 


Die in der indirekten Rede verwendete Form des Konjunktiv I wird in der Umgangssprache selten verwendet, wir hören sie jedoch oft in offiziellen Verlautbarungen im Radio oder im Fernsehen. In dieser Form gibt es die indirekten Rede nur in der deutschen Sprache, und sie hat den großen Vorteil, dass der Erzähler sich von dem, was jemand anders sagte, etwas distanzieren kann: Er erzählt uns zwar, was jemand gesagt hat, aber er weiß nicht genau, ob es stimmt und seine persönliche Ansicht darüber spielt auch keine Rolle. Er gibt nur die Aussage eines anderen wieder.