Von Schönheitsidealen und Körperbildern

Ein Beitrag von Monika Lüers (Freie Waldorfschule Bremen Touler Straße)

WPF Kunst

In diesem Kurs beschäftigten wir uns mit der mensch­lichen Darstellung und wie sie sich im Laufe der Kunst­geschichte gewandelt hat.
 


Dazu gehörten die Fragen:

  • Was ist Schönheit und was sind Schönheitsideale?
  • Wie hat sich das Bewusstsein des Körpers im Laufe der Zeit verändert?
  • Welche Schönheitsvorstellung gibt es in anderen Kulturen?
  • Welche Manipulationsmöglichkeiten des mensch­lichen Körpers gibt es und wo liegen die Grenzen?

Außerdem haben wir bekannte Glamour- und Modezeit­schriften untersucht und stießen auf die manipulierte Scheinwelt der Mode- und Lifestyle-Medien. Der Starfo­tograf Oliviero Toscani hatte diesbezüglich ein Tabuthe­ma gebrochen, indem er in seiner „Schockkampagne" gegen die Magersucht ein Bild eines an Magersucht lei­denden 15-jährigen Models in einer italienischen Tages­zeitung zu Beginn der Mailänder Modewoche im Jahre 2006 veröffentlichte.

Dies warf die Frage auf, wie nahe sich Schönheit und das Tabu des Todes durch Magersucht sind? In den sogenannten „Lifestyle-Beauties" gestalteten wir die posierenden Models aus Hochglanzmagazinen in Collagen um und zeichneten auch die einzelnen Körper­teile aus Anatomiebüchern (z. B. Knochen und Gliedma­ße) wie mit einem „Röntgenblick" hinein. Hier ließen wir uns von der japanischen Künstlerin „Fumie Sasabuchi" inspirieren, deren Bilder buchstäblich „unter die Haut gehen".

Anatomie, Körperproportionen, Körperbewegung und Farbmischung von Hauttönen waren weitere Aspekte, die hauptsächlich in experimentierfreudigen Acrylbildern gestaltet wurden. Spannende und teilweise extrem farbige Körperverfremdungen im Stile von Picasso luden zu einer freieren Gestaltung der menschlichen Figur ein.

Zusätzlich gestalteten die Schülerinnen ein eigenstän­diges Künstlerprojekt zu Künstlerinnen ihrer Wahl, die sich mit menschlicher Darstellung in Form von Malerei, Fotografie, Video, Performance seit dem 20. Jahrhundert befassten, und reflektierten ihre Gestaltung schriftlich. Das Thema „Körperbilder" faszinierte die Schülerinnen und setzte kreative Impulse frei. Spannende und vielsei­tige Arbeiten entstanden dabei.

Hier einige Ergebnisse: