Die Wald AG

Ein Beitrag von Gisa Beierbach (Lehrerin an der Freien Waldorfschule Schwäbisch Gmünd)

Der Wald ist voller Leben

Jeden Mittwoch um 12.30 Uhr ver­sammeln sich einige Kinder der 1. bis 4. Klasse vor dem Schulhaus. Die meisten haben feste Schuhe, robuste Hosen und Jacken an und einen Rucksack mit Vesper dabei. Wenn alle beisammen sind, geht's los in den Wald auf der anderen Seite der großen Straße.

Am gemeinsamen Lagerplatz wird zuerst gevespert, dann geht's an den Weiterbau der verschie­denen im Laufe des Schuljahrs ent­standenen Lager. Manche kon­zentrieren sich auf den Bau ihrer Hütte, einige bauen lieber Wege in den Hang, wieder andere wollen möglichst viel Land »besitzen« und es gibt so viel zu entdecken.

Aufregend und geheimnisvoll ist der Wald zu jeder Jahreszeit. Spannend war die Entdeckung verschiedener kleiner Bäche, als der Schnee schmolz. Die Bach­betten wurden von den Kindern freigelegt, der wunderbare Schlamm war hinterher überall am Körper. Eine Lagergruppe entdeckte den Schlamm und Lehm als Baumaterial für ihre Hütte, mit Farn und Lehm wurde das Dach dicht gemacht.

Im April wurden wir alle über­rascht, als wir an einer entfern­teren Stelle im Wald auf mehrere Rehe trafen, die durch uns aufge­schreckt waren. Eines sprang so­gar ganz nahe an unserem Lager vorbei. Um Rehspuren zu entde­cken, durchkämmen seither die Kin­der immer wieder den Wald rund um unser Lager.

Die jungen Schüler beobachten die Natur genau, finden Pflan­zenteppiche und bestaunen sich entrollende Farntriebe, hören auf den unterschiedlichen Gesang der Vögel und lernen immer mehr, sich sicher, aufmerksam und behutsam im Wald zu bewegen.

Und einige Jungen genießen besonders die kleinen Besuche im »Moor«. Warum? »Weil man sich da so schön dreckig machen kann!«