Stock-Kampf-Kunst
- Erlebe dich in deiner Kraft
Während die Eurythmie in der Regel eher die weichen und fließenden Elemente pflegt, treten in der Stock-Kampf-Kunst die positiven Aspekte von Kraft und Stärke in den Vordergrund.
Besonders in einer 6. und 7. Klasse kann die Stock-Kampf-Kunst eine Ergänzung darstellen.
Ich biete an:
- LehrerInnenfortbildung Stock-Kampf-Kunst als Rhythmusform (auch als Konferenzarbeit)
- Projekttage an Schulen Stock-Kampf-Kunst mit Ihrer Klasse
- Bühnenarbeit (Tanz, Stock-Kampf) mit Klassen und Theater AG's
- Gewaltprävention - Stock-Kampf-Kunst für - Jungen - stark machen
- Fortbildung für (Männer-) Teams

Gerne komme ich zu Ihnen. Nehmen Sie mit mir Kontakt auf:
Steffen Naumann, Yorckstr. 42, D - 28201 Bremen, Tel: (0421) 347 89 46
email: SteffenNau@aol.com homepage: www.stock-kampf-kunst.de
Einblicke in meine Stock-Kampf-Kunst als präventive Jungenarbeit
Meine Arbeit mit Jungen ist eine Mischung aus theoretisch-kognitiven und körperlich-praktischen Elementen:
Die 'theoretische' Arbeit:

In der Gruppe befassen wir uns mit allem was mit dem Thema Jungen und Kampf zu tun hat. Wir schauen uns an, welche Vorstellungen vom Mannsein die Jungen mitbringen und wie viel davon auf sie selbst zutrifft, trennen die Klischees von den wirklichen Jungen-/Männerbildern. Wir sammeln Begriffe zu "Typisch Mann" (Was können Jungen gut, was können sie nicht so gut?). Wir tauschen uns aus über die Formen von Gewalt, die sie kennen oder auch selbst anwenden. Wie ist es Opfer, wie ist es Täter zu sein? Wie werde ich zum Opfer? Ist es besser Täter zu sein?
Ich biete Rollenspiele an, in denen die Jungen ihre Gewalterfahrungen durchspielen und unterschiedliche Formen des Umgangs entwickeln und ausprobieren können.
Schließlich biete ich an, Formen von Gewalt und Mobbing, die innerhalb der Gruppe stattfinden bewusst zu machen und zu besprechen.
Ich arbeite hier mit freien Assoziationen, Gesprächskreisen, Rollenspielen, mit inszenierten Selbstbildern für Fotos, aber auch mit Zeichnen, Malen oder dem Erstellen von Kollagen.
Die praktische Arbeit:
Die Arbeit mit ein oder zwei armlangen Rattanstöcken umfasst im wesentlichen die fünf Bereiche:
1. Die ruhigen Choreographien (Kata) mit einem Stock

Sie erfordern und fördern eine ruhige Konzentration, gerichtete Energie, ein kraftvolles Gefühl für den eigenen Körper, das Wahrnehmen und Einlassen auf das Tempo der anderen und das Einfügen in die Gruppe
2. Freier Kampf mit einem Stock
In Paaren greift eine Person an, die andere versucht den Schlag abzublocken. Mit den Stöcken werden festgelegte Angriffe mit den entsprechenden Abwehrtechniken eingeübt. Mit zunehmender Übung variieren die Möglichkeiten zu agieren/ reagieren. Als Beispiel stehen 1-2 Personen in der Mitte eines Kreises und werden von allen anderen von außen mit festgelegten Schlägen oder Schlagfolgen angegriffen. Um freie Kampfsituationen gefahrlos zu halten, benutzen wir zusammengerollte Zeitungen oder Schaumstoffrollen als Stockersatz.
Qualitäten die hier gefordert sind: Selbstbehauptung, Gefühl für Nähe und Distanz, Wahrnehmen der eigene Grenzen, Grenzen der anderen respektieren, Risiken einschätzen lernen. Anders als beim Raufen oder auch dem verbalen Beleidigen haben Grenzüberschreitungen mit den Stöcken sofort fühlbare Konsequenzen.
3. Festgelegte Schlagfolgen mit zwei Stöcken
Die Stöcke werden in festgelegten Formen gegen die Stöcke des/der PartnerIn geschlagen. Es entsteht eine Mischung aus rhythmischem Miteinander als auch kämpferischem Gegeneinander. Die Formen "funktionieren" nur, wenn jeder sich in Tempo und Koordination auf die Partner einlässt. Im weiteren Verlauf können diese Formen zu Gruppengestaltungen zusammengefügt werden. Z.B. stehen die Paare auf einer Kreisbahn und es werden in festgelegten Rhythmen die Partner gewechselt. Hier ist ein Einlassen auf den jeweiligen Partner, als auch ein Einfügen in den sozialen Zusammenhang der ganzen Gruppe gefordert.
4. Rhythmusformen in der Gruppe
Die Stöcke werden gegeneinander, unter die Fußsohlen oder auf den Boden geschlagen. Dadurch entstehen rhythmische Klangmuster. Kommen dann auch noch rhythmische Schreie dazu, entsteht eine kraftvolle Form sich kreativ auszudrücken und auszutoben. Grenzen dürfen erfahren werden, zugleich sorgt der gemeinsame Rhythmus dafür, die Energie zu kanalisieren, kreativ zu begrenzen.
5. Freie Bewegung oder Tanz
Auch Jungen haben Spaß am Tanzen, es darf nur nicht so heißen. Wenn zwei Partner über einen Stock miteinander verbunden sind, können sie sich miteinander bewegen, sich führen lassen und folgen, ohne in direkten, z.T. mit Widerständen belegten Körperkontakt zu gehen. So werden zuvor eingeübte Schlagfolgen durch ein angebotenes Bild (wir bewegen uns durch einen dichten Urwald, bahnen uns einen Weg und weichen zugleich permanent aus) in Verbindung mit Musik zu einem freien Tanz. Bewegung als kreativer Ausdruck im Gegensatz zur zielorientierten, funktionalen Ausrichtung auf einen Ball (beim Fußball).
Die Legende erzählt,
dass 1521 eine Armada schwerbewaffneter Spanier auf den Philippinen landete. Die Inselbewohner attackierten die durch ihre schwere Rüstung und Bewaffnung sehr unbeweglichen Spanier schon im Wasser. Mit ihrer leichten Kleidung und den beweglichen Stöcken waren sie den Spaniern überlegen. Der Sieg in dieser Schlacht konnte allerdings die Eroberung durch die überlegene Armada der Spanier nicht verhindern.
Unter dem Einfluss der verschiedenen Kulturen, durch Kampferfahrungen und eifrige Studien, haben sich die ehemals "primitiven", nur mit Kraft ausgeführten Schläge sowie die Kampftaktiken, stetig verbessert und sind so zu den geschmeidigen, ästhetischen, präzisen und wirkungsvollen Kampfstilen Arnis, Escrima und Kali herangereift. Um 1600 wurden diese Kampfstile den Spanischen Besatzern zu gefährlich und durch Verbote in den Schutz des Dschungels verdrängt.
Gut 400 Jahre später ergänze ich die Kampf-Kunst Escrima durch die afrikanische Rhythmusform talking sticks, verschiedenste Jonglagen und Spiele. Außerdem benutze ich die klare und gerichtete Energie der Stöcke auch für den Tanz. Diese Verbindung aus Kampf, Tanz und Rhythmus nenne ich Stock-Kampf-Kunst.