Sprichwörter und Zitate als Konjunktiv-Übungen

Ein Beitrag von Christian Seitz

Die Umwandlung von Verben beim Konjunktiv z.B. bei der indirekten Rede kann man mit Hilfe von Sprichwörtern, Redewendungen und Zitaten gut üben. Man hat sinnvolle Sätze zur Verfügung, über die man mit den Schülern auch ins Gespräch kommen kann.
 

SPRICHWÖRTER:

EINZAHL: (Konjunktiv I = Konjunktiv der Gegenwart)

  • „Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht.“
  • „Übung macht den Meister.“
  • „Das Glück tritt gern in ein Haus ein, in dem Frohsinn herrscht.“ Japan

Das Sprichwort sagt, …

  • … der Krug gehe solange zum Brunnen, bis er breche.
  • … Übung mache den Meister.
  • … das Glück trete gern in ein Haus ein, in dem Frohsinn herrsche.

 

MEHRZAHL: (Konjunktiv II = Konjunktiv der Vergangenheit)

  • „Alle Knoten bleiben im Kamme hängen.“ ital.
  • „Das Krankenhaus und das Gefängnis liegen nahe beim Wirtshaus.“ ital.
  • „Viele Köche verderben den Brei.“

Das Sprichwort sagt, …

  • … alle Knoten blieben im Kamme hängen.
  • … Das Krankenhaus und das Gefängnis lägen nahe beim Wirtshaus.
  • … viele Köche verdürben den Brei.“

 

EINZAHL + MEHRZAHL: (Konjunktiv I+II = Konjunktiv der Gegenwart und der Vergangenheit)

  • „Wenn der Abt zum Glase greift, greifen die Mönche um Kruge.“
  • „Was den Käfern entrinnt, das fressen die Raupen.“
  • „Während der Hund bellt, fressen die Wölfe die Schafe.“

Das Sprichwort sagt, ...

  • … wenn der Abt zum Glase greife, griffen die Mönche um Kruge.
  • … was den Käfern entrinne, das fräßen die Raupen.
  • … während der Hund belle, fräßen die Wölfe die Schafe.

 

ZITATE:

EINZAHL: (Konjunktiv I = Konjunktiv der Gegenwart)

  • „Ein Einzelner hilft nicht, sondern wer sich mit Vielen zur rechten Stunde vereinigt.“ Goethe
  • „Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.“ H. Hesse
  • „Hochachtung verdient, wer vollbringt, was er vermag.“Sophokles

Konjunktiv I

  • Goethe sagte, ein Einzelner helfe nicht, sondern wer sich mit Vielen zur rechten Stunde vereinige.
  • Hesse meinte, damit das Mögliche entstehe, müsse immer wieder das Unmögliche versucht werden.
  • Sophokles fand, Hochachtung verdiene, wer vollbringe, was er vermöge.

 

MEHRZAHL: 

  • „Auch Flöhe und Wanzen gehören zum Ganzen.“ Goethe
  • „Aus den Trümmern unserer Verzweiflung bauen wir unseren Charakter.“ R.W.Emerson
  • „Unsere Pflichten entwachsen unserem Schicksal.“ Wilhelm Raabe

Konjunktiv II = Konjunktiv der Vergangenheit

  • Goethe war der Meinung, auch Flöhe und Wanzen gehörten zum Ganzen.
  • Emerson war der Meinung, aus den Trümmern unserer Verzweiflung bauten wir unseren Charakter.
  • Wilhelm Raabe meinte, unsere Pflichten entwüchsen unserem Schicksal.

 

EINZAHL + MEHRZAHL: 

  • „Wer sich grün macht, den fressen die Ziegen.“ Goethe
  • „Gewöhnliche Menschen überlegen nur, wie sie ihre Zeit verbringen. Ein intelligenter Mensch versucht, sie zu nutzen.“ Arthur Schopenhauer
  • „Wer danach strebt seinen Wohlstand zu vermehren, der soll sich an den Bienen ein Beispiel nehmen. Sie sammeln den Honig, ohne die Blumen zu zerstören. Sie sind sogar nützlich für die Blumen.“ Buddha

Konjunktiv I+II = Konjunktiv der Gegenwart und der Vergangenheit

  • Goethe meinte, wer sich grün mache, den fräßen die Ziegen.
  • Schopenhauer war der Meinung, gewöhnliche Menschen überlegten nur, wie sie ihre Zeit verbrächten. Ein intelligenter Mensch versuche sie zu nutzen.
  • Buddha lehrte, wer danach strebe seinen Wohlstand zu vermehren, der solle sich an den Bienen ein Beispiel nehmen. Sie sammelten den Honig, ohne die Blumen zu zerstören. Sie seien sogar nützlich für die Blumen.

 

WEITERE SPRICHWÖRTER

(Bei dieser Übung kommt es auf die Verben an. Viele sehr treffende Sprichwörter wiederholen aber nur bestimmte Verben z.B. ist, hat, soll, wird etc. und eignen sich hier nicht so gut, können aber wegen ihres Inhalts und der Gelegenheit zu einem Gespräch mit den Schülern aufgenommen werden.)

EINZAHL:

  • Dem Fleißigen hilft Gott.
  • Würde bringt Bürde.
  • Jede Ebbe hat ihre Flut.
  • Jede Gans hat ihren Martinstag.
  • Fragen macht klug.
  • Übung macht den Meister.
  • Dem Mutigen gehört die Welt.
  • Ein altes Huhn gibt eine gute Suppe. ital.
  • Offenheit verdient Anerkennung.
  • Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
  • Gut Ding will Weile haben.
  • Der Appetit kommt beim Essen.
  • Steter Tropfen höhlt den Stein.
  • Ein gutes Pferd braucht die Peitsche nicht.
  • Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn.
  • Jammern füllt keine Kammern.
  • Der Glaube versetzt Berge.
  • Das Schwert eignet sich nicht zum Feuerschüren.
  • Die Katze lässt das Mausen nicht.
  • Die Kraft wächst am Widerstand.
  • Der frühe Vogel fängt den Wurm.
  • Ein wenig Hilfe will das Glück schon haben.
  • Das eigene Nest findet jeder Vogel schön.
  • In jedem Garten wächst mehr, als der Mensch gesät hat. Spanien
  • Wer einem Manne einen Fisch schenkt, gibt ihm für einen Tag zu essen;
  • wer ihn das Fischen lehrt, gibt ihm ein Leben lang zu essen.
  • Wenn der Fuchs den Hühnern seine Aufwartung macht, hat er keine guten Absichten.
  • Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. Sambia
  • Wer Anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.
  • Wer fragt, der lernt.
  • Was alle trifft, erträgt sich leichter.
  • Wer unsere Träume stiehlt, gibt uns den Tod.
  • Wer nicht sät, der erntet auch nicht.
  • Wer zuletzt lacht, lacht am besten.
  • Eine Hand wäscht die andere.
  • Was lange währt, wird endlich gut.
  • Wer Wind sät, wird Sturm ernten.
  • Ein höflich Wort vermag viel, kostet dennoch wenig.
  • Dankbarkeit kostet nichts, tut aber Gott und den Menschen wohl.
  • Wer mit dem Teufel speist, braucht einen langen Löffel.
  • Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen.
  • Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist.
  • Des Vaters Segen baut den Kindern Häuser, aber der Mutter Fluch reißt sie nieder.
  • Wer langsam geht, kommt weit und bleibt gesund.
  • Wer zur Mühle geht, staubt sich mit Mehl ein.
  • Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.
  • Früh übt sich, wer ein Meister werden will.
  • Wer schweigt, von dem wird angenommen, dass er zustimmt.
  • Wer einen Freund ohne Fehler sucht, bleibt ohne Freund.

 

MEHRZAHL:

  • Freunde in der Not, gehen tausend auf ein Lot.
  • Die Kirschen in Nachbars Garten schmecken immer ein bisschen süßer.
  • Alle Flüsse fließen ins Meer.
  • Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft.
  • Narrenhände beschmieren Tisch und Wände.
  • Kinder und Narren sagen die Wahrheit.
  • Grobe Tücher geben keine feinen Kleider.
  • Lügen haben kurze Beine.
  • Wiederholungen gefallen nicht. Lateinisch
  • Die wildesten Fohlen werden die besten Pferde.
  • Adler fliegen alleine, Schafe gehen in Herden. chin.
  • Zwei Könige fahren nicht in einem Kahn. Sudan
  • Nachbars Kirschen schmecken am besten.
  • Bellende Hunde beißen nicht.
  • Alle Wege führen nach Rom.
  • Kleider machen Leute.
  • Stille Wasser gründen tief.
  • Reiche streiten nicht. Japan
  • Wir alle bekommen, was wir verdienen.
  • Die Wissenden reden nicht, die Redenden wissen nicht. Japan
  • Im Schein des Geldes scheinen selbst Dummköpfe klug. Japan
  • Die Zeiten ändern sich und wir ändern uns mit ihnen. Lateinisch
  • Sanfte Winde schüren die Flammen, stärkere löschen sie. Lateinisch

 

EINZAHL + MEHRZAHL

  • Wer sich zum Lamme macht, den fressen die Wölfe.
  • Was die Augen nicht sehen, ärgert das Herz nicht. chin.
  • Wenn der Baum fällt, zerstreuen sich die Affen. chin.
  • Wer‘s Glück hat, dem fliegen die Enten gebraten ins Maul.
  • Wenn die Bäuerin die Kühe füttert, geben sogar die Hörner Milch.
  • Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte.
  • Wo gehobelt wird, da fallen Späne.
  • Wenn die Mäuse satt sind, schmeckt das Mehl bitter.
  • Die Sterne herrschen über die Menschen, doch Gott herrscht über die Sterne. Lateinisch
  • Wo Aas liegt, sammeln sich die Geier.
  • Das Glück kommt zu denen, die lachen. Japan
  • Wer glücklich ist, zählt viele Freunde, wenn die Wolken aufziehen, steht er allein.
  • Nachts spiegelt sich der Mond im See, doch im Wasser bleibt keine Spur. Japan

 

WEITERE ZITATE

EINZAHL

  • Je mehr und je tiefer der Mensch denkt, desto sparsamer wird er in seinen Worten. Pestalozzi
  • Erst wenn die Klugheit ihre Verschlagenheit verliert, wird sie zur Weisheit. Rabindranath Tagore
  • Auf Erden gilt der Weisheit Recht: Wer sich nicht selbst befiehlt, bleibt ewig Knecht. Goethe
  • Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem man Verantwortung für sein Tun übernimmt.Dante
  • Erfolg verändert den Menschen nicht. Er entlarvt ihn. Max Frisch
  • Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. Saint-Exupéry
  • Wenn man sich von den Bergen entfernt, so erblickt man sie erst recht in ihrer wahren Gestalt; so ist es auch mit Freunden. Hans Christian Andersen
  • Der Charakter eines Menschen offenbart sich nicht an großen Taten, an Kleinigkeiten zeigt sich die wahre Natur des Menschen. Jean-Jacques Rousseau
  • Wer einen verhungernden Hund aufliest und macht ihn satt, so beißt ihn der Hund nicht. Darin unterscheidet sich der Hund vom Menschen. Mark Twain
  • Wer nicht kann, was er will, muss wollen, was er kann. Denn zu wollen, was er nicht kann, wäre töricht. Leonardo da Vinci
  • Um Feinde zu bekommen, muss man niemandem den Krieg erklären, es reicht, wenn man einfach sagt, was man denkt! Martin Luther King
  • Wer Dummheit von Gewalt befreit, erntet Weisheit. Aimée de Stael

 

MEHRZAHL

  • Flugzeuge heben ab, weil sie gegen den Wind, nicht mit dem Wind fliegen. Henry Ford
  • Nicht jene sind zu fürchten, die streiten, sondern jene, die ausweichen. Marie von Ebner-Eschenbach

 

EINZAHL + MEHRZAHL

  • Damit das Böse triumphieren kann, genügt es, dass die guten Menschen untätig bleiben. E. Burke
  • Aus Steinen, die uns in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. Goethe
  • Die Freunde, die man um vier Uhr morgens anrufen kann, die zählen. Marlene Dietrich
  • Wenn jemand etwas kann, was gewöhnliche Menschen nicht können, so trösten diese sich damit, dass er gewiss von allem, was sie können, nichts kann. Marie von Ebner-Eschenbach
  • Nichts bringt uns in größere Übel, als wenn wir uns nach dem Gerede der Leute richten, für das Beste halten, was allgemein angenommen wird und nicht nach Vernunftgründen, sondern nach Beispielen leben. Seneca

 

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