Begriffe aus dem Sanskrit

Ein Beitrag von Christina Singer (Freie Waldorfschule Freiburg St. Georgen)

Die Schülerinnen und Schüler meiner 5. Klasse hatten viel Freude bei der eigenständigen Aufgabe, alle bisher in der Geschichtsepoche zum Alten Indien besprochenen Sanskrit-Begriffe aufzuschreiben und die deutsche Übersetzung dafür zu erinnern. Diese Begriffe waren in meinen Erzählungen vorgekommen, die die Schüler*innen täglich in schriftlichen Zusammenfassungen rekapituliert hatten. 

Freude machte den Schüler*innen dabei vor allem die Entdeckung, dass sie innerhalb einer Woche, fast ohne es zu merken, ein Duzend Begriffe einer ihnen völlig fremden Sprache und Kultur gelernt hatten. 

Unser Wörterbuch Sanskrit - Deutsch sah so aus: 

Rishi - ein Weiser, ein Heiliger
Manucha - die Anhänger des Manu; auch: die Menschen (Ähnlichkeit im Klang)
Himalaya - Heimat des Schnees
Naubandhana - Höchster Gipfel des Himalaya
Monsun - starker Regen
Brahma - der höchste indische Gott
Brahmane, Brahmanin - Priester, Lehrer, Angehöriger der obersten Kaste
Vishnu - der Gott des Beschützens und Bewahrens
Shiva - der Gott des Zerstörens und Erneuerns
Ganesha - der Lieblingsgott der Inder („Herr der Hindernisse“)
Maya - die Erde als Trugbild
Agni - das heilige Feuer

Methodisches Vorgehen: 

Diese Aufgabe eignet sich hervorragend für die Methodik des selbstverantwortlichen Lernens:

  1. Forschen in Einzelarbeit: Das eigene Epochenheft durchblättern, Begriffe herausschreiben und eine Übersetzung formulieren (ins Übheft). 
  2. Abgleich der Forschungsergebnisse in Partnerarbeit: Nach ca. 10 Minuten mit dem Tischnachbarn die Begriffe vergleichen, verbessern, ergänzen.
  3. Zusammenfassung und Besprechung der Ergebnisse im Plenum: Nach weiteren ca. 5 Minuten Sammeln und Notieren aller gefundenen Begriffe an der Tafel und mündliche Besprechung der Übersetzung (die Formulierung der Übersetzung gestaltete jede*r individuell).
  4. Dokumentation der Forschungsergebnisse: Übertrag und individuelle Gestaltung der "Wörterbuch-Seite" ins Epochenheft. Die Liste blieb einige Tage an der Tafel stehen, so dass jede*r in seinem Tempo arbeiten und die Seite auch noch zu einem späteren Zeitpunkt fertigstellen konnte.