Ur-Indien

Es soll hier ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass der folgende Epochenhefttext einer individuellen Schwerpunktsetzung  entspricht und somit keine Allgemeingültigkeit besitzt. Er dient der Anregung und Vorbereitung des Klassenlehrers.

Die Veden gehören zu den heiligen Schriften Indiens. Bevor sie aufgeschrieben wurden, überlieferten die Brahmanen ihr Wissen in Gedichtform über Jahrtausende hinweg. So heißt es, dass dem weisen König Manu der Schöpfergott Brahma in Gestalt eines Fisches erschien und ihn über gewaltige Fluten hinweg bis zum Himalaya-Gebirge führte. Dort ließ er sich mit den sieben heiligen Rishis nieder und verkündete seine Lehren.

Die Natur gab den Menschen zu Urzeiten reichlich Nahrung, so mussten sie keinen Ackerbau betreiben. Sie nutzten ihre Zeit, um sich durch Versenkung mit den Göttern zu verbinden, denn das irdische Leben galt nicht viel und wurde als Maya, als Täuschung bezeichnet.

Nach ihrer Glaubensvorstellung, den wir heute als Hinduismus bezeichnen, wurden alle Menschen auf der Erde wieder geboren und zwar in Kasten, wobei ihr Ziel die Erlösung war. In welche Kaste man geboren wurde, das war das Resultat der Taten aus dem vorherigen Leben (Karma). Man durfte die Kaste nicht wechseln und konnte nur jemanden aus seiner eigenen Kaste heiraten. Auch musste man den Beruf seiner Eltern erlernen. Jeder hatte die Chance, im nächsten Leben in eine andere Kaste geboren oder erlöst zu werden, aber nur, wenn er die Regeln der eigenen Kaste befolgt hatte. In folgende Gruppen teilten sich die Menschen auf:

  • Die oberste Kaste war die der Brahmanen, der Priester.
  • Die zweite Kaste war die der Krieger und Adlige.
  • Die dritte Kaste war die der Kaufleute, Handwerker und Bauern.
  • Die vierte Kaste bestand aus den einfachen Arbeitern und Dienern.
  • Die Kastenlosen, die Parias, waren von der Gesellschaft ausgeschlossen.