Väter-Söhne-Tag (Klasse 2)

Ein Beitrag eines Vaters aus der Freien Waldorfschule Wiesbaden

Wenn der Vater mit dem Sohne, ...

Auf Initiative unserer Klassenlehrerin trafen sich am 06.11.2012 die Söhne-Väter zu einem Elternabend „der etwas anderen Art". Schon seit längerem waren in unserer Klasse Interaktionen zwischen den Jungs zu beobachten, die über ein „normales" Maß von Wut, Aggression und auch körperlicher Gewalt hinausgingen. Hier setzte auch die Schilderung von Herrn Freund, Kunsttherapeut im Förderbereich der Waldorfschule, an, der die Jungen unserer Klasse als keine starke Gruppe und Gemeinschaft erlebte. Nach regem Austausch und Diskussion unter den Vätern war entschieden: Wir wagen einen ersten Versuch eines gemeinschaftlichen Erlebens für unsere Jungs (auch für uns als Väter!). Aber wie sollte dies konkret aussehen...? Etwas im „outdoor-Bereich" sollte es sein; vielleicht mit kleineren Aufgaben, die nur die Gemeinschaft der Jungs bewältigen können, in denen kein Wettbewerb unter den Jungs stattfindet.

Ein absoluter Glücksfall war es, dass wir für die Gestaltung unseres Väter-Söhne-Tages Herrn Elzer, Vater einer Tochter in unserer Klasse, gewinnen konnten, der eine Ausbildung als Erlebnispädagoge absolviert hat und von dem wir uns einen „gehörigen" Input an Ideen versprachen.

Nach längerer Planung und Absprache war es dann am 27.01.2013 soweit: An der Grillhütte Platte in Wiesbaden trafen sich 11 Jungs und 9 Väter zu einem Gemeinschaftserlebnis, umrahmt von herrlichem Winterwetter.

Ob beim „Auf den Kisten stehen", „Im „Gefängnis" oder weiteren Spielen: Es war sehr schön, mitzuerleben, wie unsere Jungs erst einmal wild drauf los agierten, sich dann mehr und mehr abstimmten und berieten, wie sie denn dies am besten meistern könnten. Vieles gelang, einiges misslang, aber dies durfte es ausdrücklich auch - wie im wahren Leben. Aufgelockert wurden die Spiele immer wieder durch spontanes Schlitten fahren. Dies war eigentlich gar nicht geplant gewesen, aber wie das immer so ist: Die beste Planung erweist sich als die, die auch noch Freiräume für situationsbezoge-ne Aktionen lässt.

Am Feuer ließen wir es uns gut gehen, Essen und Trinken kamen natürlich auch nicht zu kurz.... für uns Väter wurde es ein sehr geruhsamer Nachmittag!... Weit gefehlt: Auch wir „mussten" bei den meisten Spielen mit ran; manches Gejohle von unseren Jungs umrahmten unsere Väter-Aktionen, die uns ebenfalls forderten. Den Abschluss bildete das „Hochleben lassen" jedes Einzelnen im Schwungtuch. Die Zeit verging viel zu schnell; manches haben wir nicht mehr geschafft, aber wie heißt es doch so schön: „Es ist gut, wenn man noch etwas im Köcher hat." (für's nächste Mal).

Danke an alle, die mitgemacht haben! Ganz besonders an Herrn Elzer, der unseren ersten Väter-Söhne-Tag mit so viel Begeisterung und Einfühlung begleitete. Am Ende, als er in die Runde fragte, ob es gut, weniger oder überhaupt nicht gefallen hat, schnellten die Daumen der Jungs nur so nach oben. Manuel ergänzte noch zu uns Vätern, dass sich bei älteren Kindern nach den einzelnen Spielen zumeist eine kurze feedback-Runde anschließt. Ein nächstes Mal ist für die wärmere Jahreszeit schon jetzt „ins Auge gefasst".

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