„Stiftung Welt:Klasse“

Ein Beitrag von Eva Assmann (Rudolf-Steiner-Schule Gröbenzell, München)

Initiator

Matti Spiecker, 25, Wirtschaftsstudent an der Universität Witten/Herdecke, widmete sich schon seit seiner Schulzeit unternehmerischen und gemeinnützigen Projekten. 2006 initiierte er die 8-monatige „Expedition WELT – Dialog für nachhaltige Entwicklung“, an der sich Schulklassen per Videokonferenz und Internet aus ganz Deutschland anschließen konnten. Das Projekt wurde mit zwei Kommilitonen in 25 Entwicklungsländern durchgeführt. Auf diesen Erfahrungen basiert das Konzept der „Stiftung Welt:Klasse“.

 

Ziel der Stiftung

Das Ziel besteht darin, dass deutsche Schüler für die globalisierte Welt ein Bewusstsein entwickeln und damit die Bereitschaft, Verantwortung für sie zu übernehmen.

Das Projekt konfrontiert die Schüler hautnah mit einer völlig neuen und fremden Kultur, in die sie durch ihren Aufenthalt in Gastfamilien und die Beteiligung an der Arbeit und dem sozialen Leben im Dorf eintauchen. Dabei erfahren sie ihre eigene Identität, aber auch ihre eigenen Grenzen neu und begegnen dieser fremden Welt mit "Kopf, Herz und Hand", was ganzheitliches, nachhaltiges Lernen ermöglicht.

 

Konzept

Jeweils 4 SchülerInnen der 11.Klasse fliegen im Oktober, Januar und März für 4 Wochen nach Thailand, insgesamt also 12 SchülerInnen einer Klasse. Während dieser Zeit tauchen sie in eine völlig fremde und ursprüngliche Kultur ein, da die SchülerInnen in einer Gastfamilie im ländlichen Bereich untergebracht werden.

Indem die SchülerInnen den Herausforderungen der Reise in kleinen Gruppen ohne Lehrer gegenüberstehen, lernen sie einerseits Initiative und Eigenverantwortung zu entwickeln und andererseits die Vorteile gelingender Teamarbeit kennen. Die Begegnung mit einer vollkommen fremden Kultur und das Leben in sehr unterschiedlichen sozialen Verhältnissen ermöglicht es den SchülerInnen, die eigenen Wertvorstellungen und Konsumgewohnheiten in Frage zu stellen und neu zu überdenken.

 

Multiplikatoren

Zu den Besonderheiten der "Welt:Klasse" zählt: Mit Hilfe moderner Medien wird der Globus zum Klassenzimmer. Die deutschen Schülerteams halten aus der Ferne Kontakt zu ihren Heimatschulen. Sie berichten in regelmäßigen Abständen per Videoschaltung übers Internet in die Klassenzimmer. Besonders aber nach ihrer Rückkehr bringen sie ihre erlebten Erfahrungen und ihr erweitertes Problembewusstsein in die Klasse ein und bereichern so den Unterricht zu wirtschaftlichen und ethisch/religiösen Gesichtspunkten der Globalisierung. Als „Multiplikatoren“ unterstützen die SchülerInnen damit einen neuen persönlichen Zugang zu den Problemen und Herausforderungen einer globalisierten Welt.

 

Vorbereitung

Das Thema wird mit einer Doppelstunde pro Woche in den Unterricht integriert. Der Schwerpunkt liegt auf kulturellen, ethisch-religiösen und wirtschaftlichen Aspekten unter besonderer Berücksichtigung der Nachhaltigkeit. Beteiligt sind die Fächer Ethik, Religion, Geographie, Wirtschaft und Kunst. Die SchülerInnen entwickeln persönliche Fragestellungen und setzen die Schwerpunkte nach eigenem Interesse. Es wird von einem Lehrerteam von 6 Lehrern fächerübergreifend unterrichtet.

Zur Vorbereitung des Thailandaufenthalts und Bereicherung des Unterrichts dienten in diesem Jahr zusätzlich folgende Kurse und Seminare:

  • Ein ganztägiges Einführungsseminar gehalten von einer Medienpädagogin der Pinakothek der Moderne (PdM) in München
  • Eine chinesische Studentin führt die Klasse durch die Fotoausstellung „Humanism in China“ in der PdM
  • Ein Fotokurs im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts, an dem 24 SchülerInnen teilnehmen. Hier geht es um den Umgang mit der Digitalkamera, die Technik des Fotografierens und die Bildbearbeitung am Computer. Dabei entstehen u.a. Fotos zum Thema „Meine Welt hier in Deutschland“.
  • Ein 5-stündiges Seminar für die ganze Klasse zum Thema „Begegnung mit einer fremden Kultur“, zusätzlich ein ganztägiges Vorbereitungsseminar für die Gruppe, die nach Thailand fährt
  • Eine Einführung in Sitten und Gebräuche und die thailändische Sprache durch eine Thailänderin, die in München lebt

 

Ausstellung

Die erste Gruppe der reisenden Schüler hatte speziell die Aufgabe, vor allem viele Fotos zusammen mit den thailändischen Schülern zu machen. Dazu wurde zuvor die gesamte Klasse von Hanns Burkert in die Regeln der guten Photographie eingeführt. Nach der Reise wurden die rund 2000 Fotos der 12 Reisenden gesichtet und die schönsten von den Schülern bearbeitet.

In der Ausstellung erwarteten den Besucher zauberhafte Groß-Fotos, die die thailändische Kultur widerspiegeln. Sie zeigen Landschaften, Menschen, Buddhastatuen, Tempel und immer wieder Kinder und Schüler. Die drei Reisegruppen mit ihren speziellen Programmen sind ebenfalls durch Fotos und Texte dokumentiert. Überwältigend viele Fotos ihrer täglichen Erlebnisse sind eng zusammengestellt und lassen dadurch auch den Besucher ahnen, wie aufregend neu und anders die vier Wochen Thailand auf jeden Schüler gewirkt haben müssen. Keiner der 12 Schüler möchte diesen Aufenthalt in Thailand vermissen, wo sie seine Kultur, sein Lächeln, sein respektvolles Verbeugen voreinander, seine ruhevolle Würde, sein Eingebettetsein in eine intakte Tradition erlebten, seine Gerüche kennenlernten, seine Gewürze ausprobierten, einen anderen Umgang mit der Zeit und Tagesplanung erübten. Durchaus mit kritischem Blick auf den Umgang der Menschen miteinander in Deutschland kamen die 12 Schüler zurück.

 

Geschichte und Ausblick

Im Schuljahr 2007/2008 konnten zwei Pilotschulen auf die Reise geschickt werden. Das war das Elsa-Brändström-Gymnasium in Oberhausen und die Rudolf-Steiner-Schule Gröbenzell bei München. Im Schuljahr 2008/2009 werden sich zudem das Städtische Gymnasium Sundern im Sauerland, das Hainberg-Gymnasium in Göttingen und die Gesamtschule Stieghorst in Bielefeld beteiligen. 2009/2010 sollten 8 bis 10 Schulen werden. Die Länderziele sind bislang Indien, China und Thailand.

 

Finanzierung

Organisiert wird diese Reise von der Stiftung Welt:Klasse. Eine Schule, die einsteigen möchte, muss im eigenen Umkreis die entsprechenden Sponsoren finden. Die Stiftung Welt:Klasse hilft tatkräftig dabei. Der reisende Schüler beteiligt sich an den Kosten mit etwa nur 200 €.

Homepage: www.stiftung-weltklasse.de

 

 

Thailand Tagebuch (22.März - 19. April 2008)

von Maria Burkert

Da dieses Tagebuch so lebendig geschrieben ist, soll es hier ungekürzt wiedergegeben werden (auch wenn Sie natürlich nicht alles lesen müssen). Es gibt einen wunderbaren Eindruck davon, warum diese Erfahrungen für Schüler so wertvoll sind.

Samstag, 22. März & Sonntag 23. März 2008

Nach meinem ersten Flug, den wir alle trotz des wenigen Schlafes gut überstanden haben, sind wir gut in Doha angekommen und warten jetzt etwa 2 Stunden auf unseren Anschlussflug nach Bangkok. Um für den nächsten Flug etwas Kraft zu tanken, machten wir uns erst mal auf die Suche nach einer Cola und einem Sitzplatz.

Die Menschen hier machen uns alle ein bisschen Angst. Es laufen fast nur Araber herum und diese schauen alle so finster und sind auch nicht besonders hilfsbereit… Hoffentlich gehen die 2 Stunden schnell vorbei. Da fühlt man sich richtig unwohl, alle schauen einen an als hätte man etwas verbrochen.

Naja, immerhin waren wir jetzt auch mal in Doha und haben einen wunderschönen Katar Geldschein bekommenLächelnd.

Den zweiten Flug haben wir genauso gut überstanden und sind nun endlich um etwa 12:30 Uhr in Bangkok angekommen. Schon sofort als wir aus dem Flugzeugs ausstiegen kam uns eine richtige Hitzewelle entgegen, kaum auszuhalten. Aber wir sind in Thailand!!!!!! Lächelnd

Nachdem wir Geld gewechselt, ausgecheckt und endlich auch unser Gepäck hatten, wurden wir auch schon von unserem Koordinator Tho und einem Freund am Flughafen empfangen. Wir machten uns mit zwei quietschbunten Taxen auf den Weg zum Busbahnhof, dort stellten wir erst einmal unser Gepäck ab, da wir noch am selben Abend mit dem Bus in unser Dorf fahren sollten. Nach dem langen Flug und der großen Hitze hatten wir uns zwar alle schon auf eine kalte Dusche und ein Bett gefreut, aber das musste dann erstmal noch etwas warten.

Die Wartezeit verbrachten wir damit, bei kaum auszuhaltender Hitze, langer Hose und keinem Sonnenschutz, durch Bangkok zu laufen und uns einen riesigen Wochenendmarkt anzuschauen.

Leider warn wir so müde und K.O., dass wir uns gar nicht richtig darauf einlassen konnten. So viele Eindrücke auf einmal zu erleben war sehr schwer. Aber zum Glück konnten wir uns dann den Rest des Tages in einem Park an einem See ausruhen, schlafen und über die ersten Ereignisse nachdenken …

Endlich saßen wir in unserem Bus, der uns in 10 Stunden Fahrt nach Kuang Nai fahren sollte. Wir wollten eigentlich die Fahrt über gemütlich schlafen, aber leider lief die halbe Fahrt über ein Thaifilm in voller Lautstärke und auch die Klimaanlage war leider viel zu kalt eingestellt, da halfen auch die zwei Decken nichts mehr. Der Bus wackelt wie verrückt, es ist kalt, ich kann nicht schlafen und jetzt ist mir auch noch schlecht … Ich will hier nur noch weg!!!

 

Montag, 24.März 2008

Um etwa 7:00 Uhr Morgens angekommen, freuten wir uns nun auf ein Internetcafe, um zu Hause die ersten Eindrücke berichten zu können, aber das Cafe hatte natürlich noch zu … OK, dann halt gleich ins Dorf zu unserem neuen Zuhause für die nächsten vier Wochen. Die etwa 15 Minuten mit dem Pickup waren im Gegensatz zur Busfahrt richtig angenehm … den schönen Wind um die Ohren zu bekommen und ein total neues Land zu entdecken. Die kleinen Hütten, Menschen bei der Arbeit vor dem Haus, wunderschöne grüne Reisfelder … Die Menschen an den Straßen, die uns sehen, lachen, zeigen in unsere Richtung und rufen „farang“ (=Ausländer), ein total komisches Gefühl, als wären wir etwas Besonderes. Total witzig!! Ach ja, und die Thais fahren so schlimm Auto, wie sie gerade Lust haben, mal rechts, mal links… rasen wie bekloppt durch die Gegend … total krank!!! Im Dorf angekommen wurden wir gleich unserer (Sophie und Meiner) Gastfamilie vorgestellt und dann durften wir auch endlich Duschen und Schlafen!!!!

Nachdem wir fast den ganzen Tag geschlafen haben, wollten wir zu den anderen, die beim Bürgermeister von dem Dorf wohnten, doch die waren schon unterwegs das Dorf erkunden…

Als wir dann alle zusammen durch das Dorf gingen, wurden wir von vielen Kindern begleitet und mussten alle vorbei kommenden mit einem Whai begrüßen.

Um uns noch einmal etwas zu erfrischen sind wir zum Fluss gegangen, um etwas zu baden. Ach, war das schön!!! Lächelnd Alles war so still und gemütlich ruhig. Auch die Menschen hier haben alle eine total ruhige, freundliche Ausstrahlung. Ich hoffe, auch die nächsten Wochen werden so schön!!

Am Abend wurde eine Willkommenszeremonie für uns gemacht, bei der uns jeder ein Bändchen um den Arm knotete und uns Glück wünschte. Ein paar Mädchen tanzten für uns und schenkten jedem von uns Blumenarmband.

Dann gab es unser erstes richtiges Thaiessen, echt lecker der Reis hier!!! Aber etwas seltsam fanden wir, dass in der Hühnersuppe alle Teile von dem Huhn waren, also auch die Füße!!! Echt spooky!! Nach dem Essen spielten wir noch etwas mit den Kids, bevor wir auch schon wieder ins Bett gingen.

Gute Nacht!!

 

Dienstag, 25. März 2008

Unser erster richtiger Tag im Dorf begann um 7:30 Uhr mit einem, von Sophie und mir selbst gemachten, Frühstück: Reis mit Bohnen und Fleisch! Etwas komisch, so früh schon so viel zu essen, aber da mein Tagesrhythmus eh schon ziemlich verrutscht ist, ist es nur halb so schlimm. Nach dem Essen lernten wir unserer Gastmutter etwas Englisch und sie uns ein bisschen Thai. Die Aussprache ist gar nicht so einfach…

Anschließend waren wir mit den anderen zu einem Gespräch über Greenway und Thailand verabredet. Dort wurden wir dann auch von den Kindern in Thai unterrichtet, was total viel Spaß gemacht hat. Die Kinder wollten dann auch unbedingt etwas auf Deutsch lernen, deshalb lernten wir ihnen die Zahlen.

Zu unser aller Übel fuhr dann ein Eiswagen vorbei und wir sollten alle einen „Eis-Hotdog“ essen!!! *kotz würg*!!!! Eine Semmel mit Reis und Speiseeis!! Da kommt mir jetzt noch gleich wieder alles hoch!!

Man darf ja nicht NEIN sagen, es muss mindestens alles einmal probiert werden und auch einfach wegschmeißen geht ja nicht, weil wir nirgends einen Müll finden konnten … Apropos Müll, wie die das auf dem Klo machen ist mir echt ein Rätsel… keine Spülung, kein Klopapier, kein Waschbecken, Seife?!?! Seltsam…

Am Nachmittag haben wir mit Tho einen Spaziergang zu einem Reisfeld gemacht, um dort von Palmen Kokosnüsse zu ernten, *JUHUU*, die wir dann auch gleich schon auf dem Feld probieren konnten… aber bei den ersten Kokosnüssen war das Fleisch noch total weich und der Saft war auch viel zu warm. Also für uns unreif oder halt einfach ungewohnt. Aber dann gab es doch noch richtig leckere knackige!!! Mehr davon!! Lächelnd Und weil uns das heiße Klima immer noch so anstrengte sind wir gleich wieder zum Fluss baden gegangen.

Zum Abendessen gab es für Sophie und mich, man glaubt es kaum: Spagetti Bolognese!! Ein Traum!! Das war sooooo lecker, so was kann es echt öfter geben Lächelnd

Also im Allgemeinen geht’s mir heut schon viel besser, auch wenn es so heiß ist!! Aber die Menschen hier sind so lieb und zuvorkommend und man erlebt immer wieder so viel Neues, da bleibt kaum Zeit an zuhause zu denken.

 

Mittwoch, 26. März 2008

Heute war Thai-cooking angesagt!! Es sollte Papayasalat geben, der bei Touristen sehr beliebt sein soll … und eine Kokosnussfischsauce zu Nudeln. Dafür führen die Jungs zum See Fische fangen, waren dabei aber relativ erfolglos. Wir Mädels machten uns, mit dem Sohn des Bürgermeisters, mit einem kleinen Traktor auf den Weg um Papayas zu holen. Nachdem wir dann aber etwa eine Stunde unterwegs waren, kamen wir nur mit einer Handvoll kleinen Tomaten und Chilis zurück. Na ja, es musste auch so gekocht werden und die fehlenden Zutaten mussten eben noch eingekauft werden.

Dann machten wir uns an die Arbeit. Wir dachten eigentlich, es ist besser genau zu wissen, was in unserem Essen drin ist. Aber wir wurden eines besseren belehrt… die Sauce sah aus wie schon mal gegessen, aber schmeckte eigentlich gar nicht so schrecklich, aber der Gedanke was da alles drin ist, machte sie fast ungenießbar. Den Salat sollten wir jeder einzeln für sich zubereiten, da wir aber keine Ahnung hatten, wie das geht, wurde er für uns viel zu scharf. Zum Glück hatte die Sophie Nutella und Toast dabei, so dass wir unseren Magen doch noch füllen und etwas Gutes tun konnten.

Gegen Nachmittag hatten wir trotz der anstrengenden Hitze eine Thailesson, in der wir viel über die Unterschiede zwischen Deutschen- und Thaihäusern (auf dem Land) herausfanden.

Als die Sophie und ich abends auf das Essen warteten, holte uns unsere Mami plötzlich zu den Nachbarn. Was wir da sahen war echt krass. Im Hof standen total viele Menschen um einen Anhänger herum, der komplett mit frischem Fisch war gefüllt und alle Nachbarn waren gekommen, um sich etwas Fisch rauszusuchen. Puh hat das gestunken!!! Ich hab jetzt schon echt Angst, jeden Tag (frischen?!?) Fisch essen zu müssen!!

Eigentlich wollten wir dann heute unsere ersten Fotos auf den Labtop überspielen, doch der wollte nicht so mitspielen, denn auch wie bei der letzten Gruppe kamen uns erstmal 100000 klitzekleine Armeisen entgegen… na super schaut wohl nicht so aus, als könnten wir noch viel Fotos machen. Natürlich haben wir nur einen Labtop und keine Externe Festplatte dabei!! Echt Scheiße!!

 

Donnerstag, 27. März 2008

Gestern Abend hat es geregnet!!!! Nur ein paar Tropfen, aber trotzdem schön!! Lächelnd Heute war ein echt bisschen langweiliger, verschlafener Tag. Eigentlich war für heute arbeiten auf dem Kartoffelfeld angesagt, doch als wir dort waren und etwa eine Stunde gearbeitet haben, sollte wir eine kleine Pause machen. Aber dann wurde aus der kurzen Pause eine riesengroße Pause, die wir bis zum Mittagessen mit schlafen und nichts tun verbrachten. Dann mussten wir noch einmal warten (keine Ahnung auf was), bis wir dann den ganzen Weg vom Feld zurück ins Dorf gehen konnten.

Die Frauen aus dem Dorf, die mit uns auf dem Feld gearbeitet haben, waren richtig begeistert von uns, dass wir schon nach ein paar Tagen etwas Thai sprechen konnten. Aber dass sie noch kein Wort englisch sprechen konnten, machte sie sehr traurig, da sie sich sehr gerne mit uns unterhalten hätten.

Da es heute nicht so warm war, konnten wir schon etwas früher wie sonst zum Fluss gehen und machten noch einen kurzen Abstecher zu einem kleinen Supermarkt. Echt toll, da arbeitet eine junge Frau, die etwas Englisch spricht und sich gleich mit uns unterhalten hat. Echt angenehm noch jemanden zuhaben, mit dem man sich etwas unterhalten kann.

Anschließend haben Sophie und ich versucht, den Labtop wieder in Gang zu bringen, zum Glück sind mittlerweile die meisten Armeisen weg und haben nichts kaputt gemacht. Total süß wie sich dann alle um uns herum gesetzt haben, als wir unsere ersten Fotos angeschaut haben. Inzwischen fühlt man sich hier schon richtig heimisch, auch wenn das Essen teilweise gewöhnungsbedürftig für uns ist …

 

Freitag, 28. März 2008

Und dann war es auch schon wieder vorbei mit den angenehmen Temperaturen von gestern. Wir hatten wieder gefühlte 45C° und natürlich mussten wir heute richtig arbeiten, auf der Chilifarm. Wir sollten alle Chilis von den Büschen ernten, was bei der Mittagshitze kaum zu ertragen war. Eigentlich wollten wir ja schon ganz früh los, um nicht in die Mittagssonne zu kommen, aber wenn die Thais 9 Uhr sagen, fahren wir frühestens um 11 Uhr. So schrecklich: In einer kurzen Pause, bei der wir uns unter einer kleinen Hütte ausruhten, konnten wir zuschauen, wie der Wah, der kleine Sohn vom Bürgermeister, einen Gecko gefangen hatte und so verletzte, dass das Tier aus dem Mund und Augen blutete. Der Junge schleuderte das schon fast tote Tier durch die Luft und hielt es uns immer wieder direkt unter die Nase und hatte auch noch richtig spaß dabei. Total krank!! Letztendlich konnte der Gecko mit letzter Kraft doch noch fliehen, als der Wah sich am Fuß verletzte. Selbst Schuld!! So ein Tierquäler!!

Am Abend waren wir mit einem Mann aus dem Dorf verabredet, er ist einer der wenigen Menschen hier, die ein bisschen Englisch sprechen können. Mit ihm hatten wir eine Thailesson über Familienverhältnisse und besonders über die Thaihochzeit. Dies war sehr interessant, auch wenn es teilweise schwer war, alles zu verstehen, deshalb musste der Tho uns vieles übersetzen.

Die Thais sind alle total gastfreundlich und man bekommt immer sofort etwas zu trinken und zu essen angeboten. Immer etwas essen zu müssen kann ganz schön nerven, besonders wenn man satt ist!! Aber meistens können wir uns ganz gut vor dem Essen drücken … Lächelnd

Morgen müssen wir früh aus dem Bett, weil wir mit einem Bus nach Kuang Nai fahren wollten, zum Einkaufen und um endlich ins Internetcafe zu gehen!! *Juhuu*

So und deshalb geh ich jetzt schnell ins Bett!! Gute Nacht!

 

Samstag, 29. März 2008

Natürlich sind wir dann doch nicht mit dem Bus gefahren, sondern mit dem Auto und auch viel später als eigentlich geplant. Aber halb so schlimm. Nachdem wir endlich wieder ein bisschen Kontakt zu Deutschland aufnehmen konnten, hatten wir noch ein bisschen Zeit, um uns auf dem dortigen Markt umzusehen. Manchmal frag ich mich da echt: warum essen die Thais so komische Dinge?? Wasserschlangen, Insekten, Geckos, Schweineköpfe … und das meiste von dem Zeug gab es auch noch lebendig zu kaufen. Kaum vorzustellen!! Aber tatsächlich, noch am selben Abend gab es in der Familie von Bruno und Raphael Schlange zu essen, soll sogar gar nicht so schlecht geschmeckt haben… Aber ich muss so was nicht unbedingt essen… Bäää

Den Weg von der Stadt zurück ins Dorf wollten wir dann eigentlich mit dem Bus fahren, doch der fuhr heute einfach mal nicht. OK, seltsam, die Thais machen auch einfach, was sie wollen. Aber zum Glück konnte uns ein Freund vom Tho abholen.

Am späten Nachmittag zurück im Dorf wurden wir dann schon wieder von den Kindern zum Spielen eingespannt. Federball bei über 30C°!! Prickelnd!! Aber es war trotzdem lustig. Dann sollten wir thailändische Spiele mit ihnen spielen, bei denen wir leider immer verloren, weil wir sie nicht so richtig kapierten… Aber die Kids hatten ihren Spaß Lächelndwas will man mehr!!

 

Sonntag, 30. März 2008

Heute haben wir frei!! Eigentlich könnten wir ausschlafen, wenn es nur nicht schon am frühen Morgen so heiß wäre. Und auch der Bürgermeister wollte uns ärgern und mit einer 45 Minuten langen, nervigen Rede über Lautsprechern wecken. Jeden Morgen um 7 Uhr wird so eine Rede gehalten, bei der eh kein Bürger zuhört!

Zum Mittagessen waren Sophie und ich allein bei uns zuhause, weil unsere Gasteltern arbeiten waren, deshalb hat der Tho extra nur für uns gekocht und das Essen total schön mit Blumen dekoriert! Lächelnd

Den Rest des Tages haben wir mit den Kindern verbracht, gespielt, geschlafen und gebadet. Beim Baden im Fluss mussten wir ganz schön aufpassen, um nicht zu weit abzutreiben, da der Fluss wegen der kommenden Regenzeit schon zu steigen beginnt und so die Strömung immer stärker wird. Es ist fast wie in einem Traum im warmen Sand zu sitzen und der Sonne zuzuschauen, wie sie langsam untergeht, die Ruhe, die über dem ganzen Land liegt, zu genießen und mit dem Kinder herumzualbern. Auch wenn sie uns und wir sie kaum verstanden, hatten wir immer einen großen Spaß zusammen.

 

Montag, 31. März 2008

Ich hab mich eigentlich schon darauf gefreut, heute wieder etwas Neues zu arbeiten und zu erleben. Doch da es letzte Nacht schon angefangen hat zu regnen und bis zum Mittag auch nicht wirklich schöner wurde, konnten wir nicht wie geplant aufs Reisfeld gehen.

Aber ich muss schon sagen: der Vormittag war trotzdem super!!! Ich liebe unsre Gastmutter!! Zum Frühstück gab es heute Früh Pancakes mit Erdbeermarmelade und Kakao!!! Soooo lecker!!! LächelndLächelnd Und dann noch diese angenehmen Temperaturen und den Regen dazu: einfach nur noch schön!! Deshalb war ich auch eigentlich gleich richtig motiviert zu arbeiten… Aber wegen dem Regen hatten wir dann bis zum Abend frei. Dann waren wir wieder mit dem Tho verabredet für eine weitere Thailesson, diesmal über das Schulsystem, bei dem wir viele Ähnlichkeiten zu europäischen Schulen feststellten, aber auch viele ungewohnte Methoden.

 

Dienstag, 1. April 2008

Ich glaub das war heute ein Aprilscherz!!! Ich will nie wieder auf ein Reisfeld!!! Schrecklich!! Da wir leider wussten, was alles in so einem Reisfeld rumhüpfen, laufen und schwimmen kann, wollten wir eigentlich gar nicht erst einen Fuß darein setzen!! Wenn das Wasser wenigstens klar wäre und man sehen würde, was da schwimmt, wäre es ja halb so schlimm. Aber der matschig-lehmige Boden, der einen kaum vorwärts kommen lässt und man nie genau weiß, was gerade neben einem geraschelt oder geblubbert hat, löst schon ziemlichen Ekel und Angst aus. Aber bis auf kleine Spinnen, Käfer, seltsame pinke Eier und Schnecken in allen Größen, lief uns nichts Schreckliches entgegen. Zum Glück, denn weglaufen war auf diesem Feld auf keinen Fall möglich!!

Endlich, nachdem wir total verschwitzt und mit zerkratzten Armen und Beinen, von den Reispflanzen, nach Hause kamen, war die Freude auf eine kalte Dusche enorm!! Bin ich froh, dass ich meinen Reis nicht auf dem Feld holen muss!!

 

Mittwoch, 2. April 2008

Letzte Nacht gab es ein riesiges Gewitter, mit Donner, Blitz und tobendem Regen und sogar mit Stromausfall. Alle sind von dem Unwetter aus dem Schlaf gerissen worden und weil sie dann alle nicht mehr schlafen konnten, begannen sie zu kochen, zu essen oder machten den Fernseher an. Also, das wurde mir gesagt, weil ich tief und fest und ruhig weiter geschlief! Am nächsten Morgen hatte man auch im Dorf nicht gemerkt, dass es in der Nacht gestürmt hatte, nur die Temperaturen waren (zu unserem Glück) den ganzen Vormittag sehr angenehm.

Wir wollten eigentlich am Vormittag in ein Dorf fahren, um Affen zu sehen, natürlich wie immer warteten wir stundenlang (4 ½ Stunden!!!!) abfahrtsbereit auf unser Auto. Nachdem wir bei Nachbarn erstmal ein Zubehörteil für einen Traktor abholen mussten, konnten wir endlich gegen Mittag losfahren.

Also echt, diese ständige Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit der Thais nervt manchmal ganz schön… Wenn man wenigstens wüsste, wie lang man noch warten muss, dann könnte man die Zeit nach noch sinnvoll nutzen, aber so sitzt man immer auf gepackten Koffern.

In dem anderen Dorf nach etwa 2 Stunden Autofahrt dann endlich angekommen, besuchten wir die Schwester von unserem Gastvater. Dort trafen wir dann auch unseren Gastvater und den Traktor der Familie wieder… jetzt wussten wir, wo unser Gastvater die letzen Tage hin verschollen ist…

Nachdem wir das Traktorteil abgeliefert hatten, machten wir uns mit unserem Gastbruder und seinem Cousin auf den Weg zu einem Straßenimbiss und weiter in den Affenpark. Wahnsinn!! Wie die Affen da einfach so frei herumlaufen, über die Straße, klettern auf die Autos und lassen sich von den Besuchern von Bananen und Gurken füttern. Dabei setzen sie sich in Scharen um uns herum, direkt vor die Füße. Schon witzig wie ähnlich sich Affe und Mensch doch manchmal sind… !!

Anschließend besuchten wir noch einen bekannten Tempel, in dem oft große Feste gefeiert werden und dann ging es auch schon wieder zurück in die Familie, zum Essen. Dieses Haus ist viel größer als unser Gasthaus und wirkt moderner und wohlhabender. Aber auch dort in dem Dorf gibt es kleinere Holzhütten, wie bei uns. Zum Essen gab es Käfer, Schlange und wie sich später herausstellte Zunge!!! Aber zum Glück auch genießbare Dinge wie Omelett und Gemüse.

Wir wurden von Thotho überredet etwas von der Zunge zu probieren. Zu meinem Glück konnte ich mich davor drücken, aber den anderen blieb es leider nicht erspart. Soll wirklich schrecklich geschmeckt haben. Und dann auch noch mit 1 cm langen Haaren darauf… bin ich froh, das nicht probiert zu haben!! Aber auch sonst finde ich, dass unsere Gastmutter immer noch am besten kocht hier. Vor allem nach den Pancakes heute Morgen wieder!!! Die ist einfach immer so lieb zu uns. Auch unser Gastbruder, der Lio ist total nett und versucht sich jetzt auch mit Händen und Füßen mit uns zu unterhalten. Seine Schwester, die Mio ist zurzeit leider in Bangkok arbeiten, also werden wir sie leider verpassen. Gerade sind hier Ferien, deshalb fahren die älteren Kinder meist nach Bangkok, um zu arbeiten und kommen dann erst zur Regenzeit (ab Juni) wieder.

 

Donnerstag, 3. April 2008

Am Morgen war es wieder mal bewölkt und wir konnten uns auf einen angenehmen Tag freuen. Doch gegen Mittag tauchte die Sonne doch wieder auf und ließ uns wieder ordentlich schwitzen!! Unsere Arbeit für heute war, die Küchenmauer des Bürgermeisters (also der Familie von Bruno und Raphael) aufzubauen. Doch bis auf Steine schleppen konnten wir Mädels eigentlich nicht viel machen. Wir hätten eigentlich schon gerne mehr gemacht, aber wir hatten immer das Gefühl, nicht mehr tun zu dürfen. Als wäre dies nur Arbeit für Männer… Deshalb sind wir einkaufen und Pudding kochen gegangen. Das war gar nicht so einfach, denn wir hatten nicht einmal einen Schneebesen oder eine passende Schüssel. Aber der Pudding war trotzdem sehr lecker!!

So langsam vermisse ich mein Zuhause schon. Die einfachen Dinge, die für uns eigentlich selbstverständlich sind, wie ein aufgeräumtes Haus, saubere Küche und Bad! Ein normales Klo!! Aber auch die Möglichkeit, sich einfach mal zurückziehen zu können, gibt es hier kaum. Immer wuseln irgendwelche Menschen um uns herum und sogar auf dem Klo ist man nie wirklich allein, da die Wände total offen sind!! Auch anstrengend ist es, wenn man sich mit den Menschen nicht richtig unterhalten kann. Ich würde so gerne mehr über sie erfahren, aber das ist einfach nicht möglich, da sie nicht einmal die einfachen Dinge verstehen. Wörter kann man ihnen vielleicht noch erklären, aber ganze Sätze verstehen sie absolut nicht.

Aber so langsam wird alles zur Gewohnheit und man gewöhnt sich auch an die neuen Umstände. Die Zeit vergeht auch schon viel schneller und der Gedanke in zwei Wochen schon wieder zuhause in meinem Bett schlafen zu können ist schon toll!!

 

Freitag, 4. April 2008

Heute sind wir mit alten, klapprigen Rädern, etwa 1 km aus unserem Dorf hinaus gefahren, um im Government Gartenarbeiten zu machen. Straßenfegen, Hecken schneiden und Erde schaufeln!! In der prallen heißen Sonne natürlich!! Ich frage mich immer wieder, wie die Thais das aushalten können!! Noch dazu tagen sie lange Kleidung, um nicht braun zu werden!! Würde mir ja grad noch einfallen!! Unbegreiflich!!

Nach einem ausgiebigen Mittagessen, sogar mal wieder an einem richtigen Tisch mit Stühlen, durften wir dort sogar noch ins Internet. Das Essen im Government war total komisch, wir haben uns schon so daran gewöhnt, immer auf dem Boden zu sitzen und nur mit einem Löffel, Stäbchen und den Händen zu essen, dass es total ungewohnt war, an einem Tisch zu sitzen. Ich hab mich dabei auch ziemlich unwohl gefühlt, weil uns dabei auch immer alle angestarrt haben und wir sooo viel essen mussten!! Zuhause dann auch wieder am Tisch sitzen zu müssen, wird bestimmt eine große Umstellung.

 

Samstag, 5. April 2008

Mit etwa 16 Personen haben wir uns heute mit einem Auto auf den Weg nach Laos, beziehungsweise an die Grenze, gemacht. Bei einem Zwischenstopp zum Einkaufen für ein Picknick an einem wunderschönen Fluss mit einem kleinen Wasserfall, haben wir einen kleinen Elefanten gesehen!! Man glaubt es kaum!! Ich habe die ganze Zeit gehofft, einen zu sehen und dann plötzlich, als ich schon fast nicht mehr daran geglaubt habe, stand einer vor uns, mitten in einer großen Stadt!! Wahnsinn!! Lächelnd Der war total süß, hatte eine ganz raue Haut mit vielen borstigen Haaren und der war noch so klein und verspielt, dass er sich ohne Probleme von uns streicheln und fotografieren ließ. JUHUU

Am Fluss angekommen wurde erst einmal wieder gegessen!! Anschließend konnten wir im Fluss baden und mit Gummireifen den Wasserfall runter rutschen. Als wir uns dann auf den Weg zur Grenze nach Laos machten, stand die Mittagssonne schon hoch am Himmel!! Uff!! Bei dem Fahrtwind merkt man davon zwar nicht so viel, aber wenn wir mal kurz stehen blieben, war es kaum auszuhalten!!

An der Grenze angekommen hieß es, wie schon erwartet, dass wir 40 € zahlen mussten, um hinüber zu kommen, aber das war uns zuviel, um nur mal kurz nach Laos zu gehen. Deshalb sind wir einfach an der Grenze in dem kleinen Dorf einkaufen gegangen. Die Thais sollten nun aber auch plötzlich zahlen, um nach Laos zu kommen, zwar nicht so viel wie wir, aber trotzdem doof, weil sie sonst umsonst hinüber konnten. Aber dies hielt sie nicht ab, denn in Laos konnten sie noch günstiger einkaufen als in Thailand.

Als wir dann an dem verabredeten Zeitpunkt schon etwa 1 Stunde auf die Thais warteten, wurden wir schon etwas ungeduldig. Jetzt geht mir die endlose Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit der Thais so was von auf die Nerven!! Als sie dann endlich Ewigkeiten später auftauchten, fehlte immer noch einer von denen, weil es beim Auschecken Probleme gab, die aber dann auch behoben werden konnten und wir endlich losfahren konnten. Auf der langen, nie enden wollenden Heimfahrt verbesserte sich die Stimmung aller aber auch wieder Lächelnd auch wenn wir dann erst spät am Abend ins Bett konnten.

 

Sonntag, 6. April 2008

Halbzeit!! Und da Sonntag ist, auch wieder ein freier Tag. Den ganzen Tag haben wir eigentlich nur mit schlafen, lesen, Musik hören und Wäsche waschen verbracht. Etwas anderes war auch bei der Hitze, die heute noch viel unerträglicher war, kaum möglich!!

Zum Abendessen gab es, nachdem unser Gastvater seit langen wieder zu Hause ist, zu unserem Schrecken, lebendige Ameisen und Fliegen mit irgendwelchen kleinen Eiern!!! Zum Glück hat unsere Gastfamilie unsere entsetzten Gesichter gesehen und wir mussten die Paste nicht probieren!! Die Vorstellung so kleine grabbelnde Tierchen im Mund zu haben ist schon seltsam!!

 

Montag, 7. April 2008

Am späten Vormittag waren wir wieder auf einem Kartoffelfeld arbeiten. Dieses Mal konnten wir wirklich richtig arbeiten und wir haben danach auch gesehen, dass wir etwas geschafft haben und mussten kein schlechtes Gewissen haben. Mittags nach der Arbeit sind wir nach Khuan- Nai gefahren. Nach einem kurzen Stopp zum Mittagessen, an einem Straßenimbiss, ging es weiter in ein Internetcafe. Währenddessen sind Tho und unser Fahrer einkaufen und in eine Werkstatt gefahren, da sich der eine Reifen vom Auto ziemlich unheimlich anhörte.

Ich habe mich richtig gefreut, endlich wieder Kontakt zu Deutschland zu bekommen. Weil wir so abgekapselt leben und uns eigentlich nur untereinander verständigen können, so hat man dann die Gelegenheit seine Erlebnisse und Erfahrungen zu berichten und auf dem Laufenden bleiben. Wobei wir meistens nach so einem Internetbesuch nachdenklich wurden und uns noch mehr nach den Freunden und der gewohnten Umgebung sehnten.

 

Dienstag, 8. April 2008

Heute sollten wir eigentlich dem Bürgermeister helfen seinen Gartenzaun zu bauen, da aber unser Gastbruder nach Ubon ins Krankenhaus zu einer Nachuntersuchung seines Blinddarms musste, entschlossen wir uns spontan mitzufahren.

Die Hitze war heute mal wieder unerträglich und somit waren wir sehr froh um den Fahrtwind!! Die unbeschreiblich schöne Landschaft lässt einen immer wieder zum Träumen bringen. Überall kräftige grüne weite Reisfelder, eine unzählbare Anzahl der verschiedenen Bäume und Büsche, unterbrochen durch kleine Dörfer, mit ihren teilweise fast auseinander fallenden Häuser und Hütten. Dreckige Hunde, zerrupfte Hühner wandern umher, Kühe und Büffel werden über die Straßen geführt und lassen sich von den vorbeifahrenden Pickup kaum stören. Die Menschen sitzen entweder schlafend oder essend vor ihrem Haus oder sie arbeiten auf den Feldern. Dann sind sie von Kopf bis Fuß vermummt, um nicht noch brauner zu werden. Für die Thais ist helle Haut viel schöner, sie kaufen sich sogar Körpercreme, die die Haut aufhellen soll! Wir Europäer würden dagegen alles dafür tun, um so braun zu sein…

In Ubon angekommen fuhren wir zum Krankenhaus, um Lio und seine Mutter abzusetzen, zum Glück (?) mussten wir nicht mit hinein, der äußere Anblick genügte. Total heruntergekommen und dreckig. Ich hoffe, wir werden nicht noch krank, weil ich da nicht rein will!!

Während wir warten, fahren wir in ein Kaufhaus und machen einige Besorgungen für einen Mann aus dem Dorf. Am Ende ist fast das gesamte Auto voll gestellt mit Tüten und wir können wieder die Heimfahrt antreten. Unterwegs wird Bruno von dem starken Fahrtwind die Cap weg gepustet. Um nicht extra umkehren zu müssen, läuft Raphael !!OHNE SCHUHE!!! zurück über den heißen Asphalt, um sie zu holen. Anschließend sind seine Füße total verbrannt und er kann kaum noch auftreten. Zu Hause angekommen wurden Raphaels Füße dann erst einmal von unserer Gastmutter mit Aloevera, Creme und kalten Tüchern versorgt.

 

Mittwoch, 9 April 2008

Heute stand Streichen auf unserem Tagesplan. Wir sollten die Gräberverziehrungen in der Tempelmauer grundieren. Nach dem buddhistischen Brauch wird ein Toter verbrannt bis auf einen einzigen Knochen, dieser kommt dann in solch ein Grab. Mit dieser Aufgabe waren wir so ziemlich den ganzen Tag beschäftigt, was aber kein Problem war, weil wir uns hinter der Mauer vor der heißen Sonne verstecken konnten. Mittags machten wir dann eine kleine Pause, dazu gingen wir mit Tho ein paar Straßen weiter zu einer Totenfeier. Dort erblickten wir ein großes Zelt, in dem viele Menschen knieten und beteten, auf einer Empore saßen alle Mönche und aßen. Zuerst sollten wir uns auch hinknien und zu Buddha beten, dabei kamen wir uns total dumm vor. Das ganze versammelte Dorf schaute uns dabei an. Wir waren total unsicher und wir hatten keine Ahnung, was wir tun mussten. Auch beim anschließenden Essen, bei dem wir natürlich wieder die seltsamsten Dinge bekamen, schauten uns alle an. Für uns wurde eine richtige Tafel aufgebaut und die Menschen um uns herum bekamen nur total wenig, als wären wir etwas Besonderes …

Danach sollten wir uns zu den betenden Frauen knien und mit ihnen beten. Zwischen den ganzen Menschen war ein kleiner Altar aufgebaut mit total vielen Geschenken! Essen, Haushaltsartikel, Kissen, Schränke, Körbe und und und … Dieses Fest ging noch den ganzen Tag bis spät in die Nacht. Aber wir schauten nur noch einmal am Abend kurz vorbei. Dort war dann eine große Bühne aufgebaut, auf der getanzt und gesungen wurde…

 

Donnerstag, 10. April 2008

Am Vormittag ging die Totenfeier weiter, dazu gingen die Verwandten und Freunde des Verstorbenen in einem langen Zug durch das ganze Dorf bis zum Tempel. Dabei wurde laut Musik gemacht und die Geschenke wurden auf Autos geladen, sie soll der Tote mitnehmen um wiedergeboren zu werden. Im Tempel wurde dann noch einmal für ihn gebetet.

Heute waren wir fischen, beziehungsweise zuschauen, wie Wasser aus einem angelegten See gepumpt wurde und die Fische herausgefischt wurden. Nach etwa 4 Stunden im Schatten sitzen, schwitzen ohne Ende, nichts tun können/dürfen(?!?) und aber trotzdem immer noch lächeln und freundlich sein zu müssen, ist unsere Laune am Ende. Immer wieder kommen wir irgendwo hin und wir müssen immer essen, es kann noch so eklig sein, wir müssen alles probieren. Ich könnte echt kotzen, manchmal bei dem ganzen Essen. Fisch mit Haut, Flossen und alles was sonst noch an dem Fisch ist, sämtliche scharfe Pasten und Hühnerfüße. Und alles stinkt so fürchterlich!!! ARRRRGGG!!!! Grad will ich echt nur noch heim oder einfach einmal nur für mich sein, niemanden sehn müssen. Auch wenn wir vier uns alle total gut verstehen, braucht man doch ab und zu mal seine Ruhe von dem ganzen Friede, Freude, Eierkuchen Thais. Da hilft auch der Gedanke, nur noch eine Woche hier in dem Dorf zu sein, nichts.

 

Freitag, 11. April 2008

Geplant war für heute ein Ausflug nach Ubon, um ein Museum anzuschauen. Nach dem wir angekommen waren, ging es nicht wie wir dachten gleich zum Museum… NEIN!! Tho zeigte uns unser Schlafgemach für die kommende Nacht!!! Der absolute Oberhammer!! Wir dachten echt, der will uns hier verarschen… was beim Tho ja nichts Neues wäre. Aber nein, er meinte es ernst, hielt es aber anscheinend nicht für nötig uns davon zu erzählen. Somit hatten wir dann natürlich keine Wechselkleidung, geschweige denn eine Zahnbürste dabei. Was bei der Hitze ja auch natürlich nicht nötig ist…

Na ja, ändern konnten wir es dann auch nicht und da haben wir uns entschieden, einfach das Beste aus der Situation zu machen. Nach einer Mittagspause in unseren doch recht schönen Zimmern, mit richtigen Betten!!! aber seltsamen Spiegeln an der Wand (?!?), machten wir uns auf den Weg in die Stadt und zum Museum. Doch leider stellte der Museumsbesuch sich als nicht gerade spannend heraus, aber wir hatten trotzdem viel Spaß, als wir uns dann die Stadt angeschaut haben.

Wir hatten ein leckeres Abendessen bei KFC (Kentucky Fried Chicken), wobei dies Tho nicht schmeckte. Aber da muss er auch mal durch, schließlich müssen wir auch immer alles probieren. In einem Einkaufscenter konnten wir uns die nötigsten Dinge für die Nacht und Wechselkleidung für wenig Geld kaufen. Und jetzt freuen wir uns alle auf eine Nacht in einem total gemütlichen richtigen Bett mit Klimaanlage!!!

 

Samstag, 12 April 2008

Nach einer angenehmen und erholsamen Nacht gingen Sophie und ich noch einmal zum Big C, dem Einkaufscenter, ganz in der Nähe, um ein reisfreies Frühstück zu holen: DONUTS FÜR ALLE!!

Wegen dem bevorstehenden Neujahrsfest (von Sonntag bis Dienstag) reisen jetzt viele Menschen mit den Bussen in ihre Dörfer, um dort mit der Familie zu feiern. Überall laufen die Aufbauarbeiten für das große Fest auf Hochtouren. Auf den Plätzen werden Bühnen und Stühle aufgebaut, Sandhügel werden aufgeschüttet, aus denen später Skulpturen gemacht werden und die Busse sind teilweise schon voll gespritzt mit bunten Farben. Auf dem Weg zurück in unser Dorf wurden wir auch schon von den Kindern mit Wasserpistolen und Wassereimern voll gespritzt. Denn bei dem thailändischen Neujahrsfest, auch Sonkran (=Wasserfest) genannt, spritzt man sich gegenseitig mit Wasser und Puder voll, wobei wir noch nicht herausbekommen haben, für was der Puder ist. Die Thais feiern auch ein anderes Jahr, in Thailand ist jetzt das Jahr 2552.

 

Sonntag, 13. April 2008

Heute hieß es früh aufstehen, denn wir wollten in den Tempel gehen zum Mönche „Füttern“.

Nach einem Gebet wurden die mitgebrachten Gaben der Bürger in Körbe verteilt. Es wurde Kuchen, Obst, Reis und viele verschiedene Speisen gebracht. Diese bekamen dann die Mönche, die Alten, wir und ein paar andere Menschen zu essen. Wir saßen dazu alle auf dem Tempelboden in kleinen Kreisen. Das Essen war eigentlich fast genau so wie sonst auch, es ging nur alles viel schneller. Anschließend nach einem weiteren Gebet wurde das Neujahrsfest begonnen. Dazu wurden die bereitgestellten Buddhafiguren von allen Menschen mit parfümiertem Wasser begossen, zur Reinigung. Dann setzen sich alle Alten auf Plastikstühle um den Tempel herum und wir stellen uns alle in einer langen Reihe auf und segneten die alten Menschen, in dem wir ihnen etwas von dem Wasser in die Hände gossen. Während wir die Menschen begossen, bekamen wir immer wieder von den Vorbeigehenden Wasser über den Kopf geschüttet. Das war sehr angenehm, nur leider hatten Sophie und ich extra gefragt, ob wir in den Tempel weiße Kleidung anziehen sollen. Wir hatten natürlich nicht damit gerechnet, dass wir schon am frühen Morgen vom Wasser überrascht werden... aber zum Glück war er schon so warm, dass unsere Kleidung dann wieder schnell trocknete.

Manche der alten Menschen hatten vermutlich noch nie einen Weißen gesehen und haben sich deshalb total gefreut, uns zu sehen. Sie berührten uns immer wieder an Armen und Schulter, um zu testen ob unsere Haut wirklich echt ist. Manche strichen auch mit ihren Händen über unser Gesicht. Dies war nicht gerade angenehm, vor allem bei den Frauen und Männern, die von den Betelnüssen total rote Hände und Münder hatten. Um vor dem Alter Ehrfurcht zu zeigen, mussten wir immer in gebückter Haltung gehen. Deshalb waren wir froh, als wir, zwar patsch nass, endlich fertig waren und uns umziehen konnten. Doch unsere Kleidung blieb nicht lange trocken, denn schon bald standen die Nachbarskinder draußen und nützten jede Gelegenheit, um uns nass zu spritzen und zu bepudern. Das Wasser ist bei der Hitze echt angenehm und wir hatten viel Spaß. Doch irgendwann nach ein paar Stunden sehnt man sich dann schon mal wieder nach trockener Kleidung. Aber wie soll man das den Kindern erklären? Die können sich den ganzen Tag über nass spritzen und wir sollen natürlich am besten immer mit machen… also hilft da nur weiter mitmachen oder flüchten!!

Am späten Nachmittag wollten wir noch einmal gemütlich zum Strand gehen und die Ruhe dort genießen, aber am Strand war fast das ganze Dorf versammelt, um zu schwimmen. Wir hatten alle total viel Spaß und wir haben sogar jetzt auch ein paar Leute in unserem Alter kennen gelernt. Nach einem leckeren Abendessen, bei dem wir alle fleißig mit angepackt haben, waren wir noch bei einer Familie eingeladen. Dort machten wir uns dann noch einen gemütlichen Abend.

So langsam wird uns klar, dass morgen schon unser letzter Tag hier ist… Bisher hab ich immer auf diesen Tag hingefiebert, aber insgesamt ging die Zeit doch ziemlich schnell vorbei. Ich werde dies hier alles auf jeden Fall sehr vermissen. Auch wenn mir die immer so gutgelaunten Menschen und das Essen manchmal ziemlich auf die Nerven gegangen sind, hatten wir eine tolle Zeit und ich bin so froh, diese Menschen hier alle kennen gelernt zu haben. Aber jetzt freu ich mich auch sehr auf Bangkok!

 

Montag, 14. April 2008

An unserem letzten Abend im Dorf sollten wir für unsere Gastfamilien und ein paar Nachbarn kochen. Spaghetti mit Tomaten-Chili-Sauce, dazu Salat und zur Nachspeise Pudding. Die Sauce ist zwar etwas zu scharf geworden, aber war trotzdem superlecker, auch wenn diese Meinung nicht alle Thais mit uns teilen. Aber unserem Gastbruder, dem Lio, hat es richtig gut geschmeckt. Lächelnd Die anderen Thais haben dann lieber ihr geliebtes Fleisch mit Reis gegessen. Dieses Mal wurde das Fleisch wie eine Art Fondue zubereitet. Über einem Betontopf, in dem Feuer gemacht wurde, wurde eine Wanne mit kleinen Löchern gelegt, darüber Fett gestrichen und dann das Fleisch darauf gebraten.

Wir mussten natürlich dann auch wieder probieren, obwohl wir schon so satt von unseren Nudeln waren. Dem Bruno hat es total geschmeckt, der hat noch bis spät in Nacht vor dem Topf gesessen und gegessen. Uns anderen hat es nicht so gut geschmeckt, das Fleisch hatte eine etwas seltsame Konsistenz… Aber die Idee, so Fleisch zu braten, fand ich toll. Und auch dass vom Pudding noch so viel übrig war, hat uns auch nicht wirklich gestört. So blieb mehr für uns.

Wie an unserem ersten Abend bekamen wir wieder von allen Anwesenden ein Bändchen ums Handgelenk gebunden, welches uns Glück bringen soll. Eine total schöne Geste. Vor allem weil sie uns dann, während sie das Bändchen umbanden, etwas gewünscht haben. Ein Mann, der etwas Englisch sprach, bei dem wir einmal zu einer Thai culture lesson eingeladen worden waren, hat sich eine kleine Rede für uns aufgeschrieben. Voll lieb. Auch wenn man nicht immer alles genau verstanden hat, hat man schon gemerkt, wie sich die Menschen hier über unseren Besuch gefreut haben und sie sich so gerne mehr mit uns unterhalten hätten. Wir waren schon fast zu Tränen gerührt, weil vor allem die letzten Tage so schön waren und es ist schon traurig, das wir jetzt gehen müssen…

 

Dienstag, 15. April 2008

Unser letzter Tag im Dorf. Nach dem Packen, Aufräumen, Verabschieden, dem letzten Essen und einer kalten Dusche, machten wir uns am frühen Abend mit dem Auto, unserer Gastmutter und Lio auf den Weg nach Kuang Nai. Bevor wir losfuhren, kamen noch einmal viele Nachbarn, um sich von uns zu verabschieden und uns ein Glücksbändchen zu schenken. Auch unser Gastopa, der sonst immer total zurück gezogen von uns gelebt hat, hat sich total lieb von uns verabschiedet. Auch wenn wir vor den meisten Leuten standen und keine Ahnung hatten, was sie uns da eigentlich grad erzählen, haben wir uns sehr gefreut, dass sich so viele von uns verabschieden wollten.

Auf dem Weg zum Bus war es bereits dunkel geworden, aber das Neujahrsfest war noch lange nicht vorbei. Wir hatten uns natürlich alle frische Kleidung angezogen, die gleich noch mal von den Kindern, an denen wir vorbeifuhren nass gespritzt wurde. Besonders weil wir „farangs“ (=Ausländer) sind. Immer wenn uns jemand entdeckt, rufen sie gleich alle „farang, farang“, das kann manchmal ganz schön nerven.

Plötzlich kam uns ein Rollerfahrer entgegen. Ich habe mich schon gewundert, warum der so nahe an der Mittellinie fuhr und dachte schon, der fährt uns bestimmt gleich rein, aber dann fuhr er auf einmal Richtung Fahrbahnrand. Er kam von der Fahrbahn hab und flog vom Roller, der Roller schmetterte noch ein Stück weiter auf die Straße. Wir vier waren erstmal ziemlich geschockt, weil wir auch nicht anhielten… Aber später stellte sich heraus, dass wir, wenn wir angehalten hätten, unseren Bus nach Bangkok verpasst hätten. Dieser wartete, als wir an der Bushaltestelle ankamen, eh nur noch auf uns…

 

Mittwoch, 16. April 2008

Nach einer etwas kurzen, ungemütlichen Nacht in einem viel zu stark klimatisierten „VIP“ Bus, sind wir aber trotzdem ganz gut am frühen Morgen in Bangkok angekommen. Nachdem wir uns endlich ein Taxi zu unserem Guesthouse ergattern konnten, in das wir uns zu fünft zu dem Fahrer und unseren Koffern quetschen mussten, konnten wir unseren ersten Sonnenuntergang zwischen den Hochhäusern von Bangkok sehen. Im Guesthouse angekommen, konnten wir noch nicht sofort einchecken, deshalb machten wir uns auf die Suche nach einem Frühstück. In einer kleinen schmutzigen Gasse wurden wir fündig, aber diesmal war Reis und Fleisch zum Frühstück echt eine Überwindung, vor allem weil wir schon seit echt vielen Stunden nichts mehr in den Magen bekommen hatten…

Unser Guesthouse ist eigentlich ganz gemütlich, jede Etage ist individuell eingerichtet, zwar sind die Zimmer ziemlich klein, aber für die 3 Tage lässt es sich sicher gut aushalten…

Gegen Mittag machten wir uns dann auf den Weg zum Grand Palast – total beeindruckend… tausende kleine bunte und glitzernde Steinchen verzieren die großen Figuren und Tempel. Ich finde es immer wieder bewundernswert, wie wichtig der buddhistische Glaube für die Thais ist und dass dieser sie schon seit so langer Zeit begleitet.

Schon im Laufe der ersten paar Schritte durch Bangkok wurde uns klar, wie unterschiedlich das Stadtleben zum Leben auf dem Land ist. Zum Beispiel hier in unserem Viertel, welches eine Touristengegend ist, erinnert eigentlich nichts mehr an das richtige Thailand. Hier ist alles schon total von Europa geprägt. Es ist auch schön, aber ich bin froh auch eine andere Seite von Thailand kennen gelernt zu haben, denn so als Tourist würde man nie so nahe an die thailändische Kultur herankommen.

 

Donnerstag, 17. April 2008

Unsere erste Nacht in Bangkok war sehr anstrengend, wir hatten nur einen kleinen Ventilator an der Decke, der kaum kalte Luft verteilte. Deshalb war es unerträglich heiß und auch der große Lärmpegel von den Straßen ließ uns kaum Schlaf finden. Aber unsere Betten waren total gemütlich!!

Heute hatten wir einen Termin im Goethe-Institut. Dort berichtete uns ein deutscher Mitarbeiter von den Plänen für nächstes Jahr und dem Thailand – Deutschland Austausch. Außerdem erzählten wir ihm von unseren Erfahrungen, die wir in den vier Wochen gemacht haben. Und er konnte uns viele interessante Dinge über sein Leben hier in Thailand und seine Arbeit erzählen. Nach dem Treffen waren wir mit Tho zum Essen verabredet und dann machten wir uns auf den Weg zum Einkaufen!!

Plötzlich wurden wir von einem starken Regen überrascht, der leider nicht besonders zur guten Stimmung beitrug… Als wir uns dann entschlossen nach China – Town zu fahren und nichts fanden, was wir suchten, wurde die Stimmung noch schlechter und alle wollten einfach nur noch zurück ins Guesthouse. Dies war das einzige Mal in den vier Wochen, wo wir uns nicht mehr sehen und hören konnten. In China – Town war es so stressig, überall wuselten Menschen herum, Lärm, total viele Autos, ein unerträglicher Gestank… das war echt hart an der Grenze!!

Doch dann endlich wieder in „Thailand“ angekommen, konnten wir unseren müden, stressigen Gedanken beiseite schieben und die letzten schönen Momente unserer Zeit hier genießen.

 

Freitag, 18. April 2008

Heute stand ein Besuch bei der Adidas Firma auf unserem Programm. Dazu hieß es wieder früh aufstehen und ca. 2 Stunden mit dem Auto Richtung Küste fahren…

Wir waren alle nicht sonderlich motiviert und stellten uns diese Führung auch nicht besonders spannend vor, aber wir dachten uns dann, vielleicht bekommen wir ja einen Ball oder irgendwas Schönes geschenkt und dann war es schon gleich viel interessanter… Lächelnd

Pustekuchen!! Unsere Ansprechpartner und Führer waren nicht besonders nett. Zwar wurde auf all unsere Fragen geantwortet, aber es wurde immer groß betont, dass alles super in der Firma ist und die Mitarbeiter sehr gut behandelt werden. Also, ob das alles so stimmt, ist die große Frage. Wenn man nichts über Adidas weiß, kann man sich schon denken „WOW, was für eine tolle Firma“. Aber da wir alle schon einiges über die Firma erfahren haben, dachten wir uns nur: „Ihr wollt uns doch hier alle verarschen…“ Die Führung durch eine Arbeiterhalle für Fußbälle war ganz nett… Uns wurden die einzelnen Arbeitsschritte erklärt und gezeigt, aber mit der BMW Führung zuhause vergleichbar. Hätten wir uns auch sparen können. Da hätten wir die Zeit auch sinnvoller nutzen können um noch mehr wirklich sehenswerte Dinge von Thailand zu sehen.

Am Abend haben wir dann noch einen alten Freund vom Tho getroffen und uns mit dem einen schönen allerletzten Abend in Bangkok gemacht.

 

Samstag, 19. April 2008

Heute geht’s heim!!!

Nach einer ziemlich kurzen Nacht machten wir uns mit Tho auf den Weg zum Flughafen. Nach dem Check-in verabschiedeten wir uns von Tho und los ging es nach Hause!! – Es war schon traurig, ihn hier einfach so stehen zu lassen und ihn vielleicht nie wieder zu sehen. Wir waren jetzt 4 Wochen jeden Tag mit ihm zusammen, haben so viel gesehen und erlebt und haben einen echt guten Freund gewonnen. Auch wenn er uns manchmal mit seinen doofen Witzen auf die Nerven gegangen ist, hatten wir doch immer großen Spaß mit ihm…

Ich bin so froh, diesen Monat in Thailand erlebt haben zu dürfen. Es war eine lange, teils schwierige und anstrengende Zeit, aber ich habe so viel erlebt und gelernt. Ich werde diese wunderbare Zeit nie vergessen und ich würde es auf jeden Fall wieder tun.

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