Krabat - die Schwarze Mühle

Ein Stück von Winfried Paarmann, Homepage: www.paarmann-autor.de

Musik: Till Ritter hat zu diesem Stück eine Musik komponiert. Diese wäre anzufragen unter tilritter@web.de

Inhalt: Ein Krabat nach der Sorbischen Ur-Sage

Am Schwarzen Kolm im schwarzen Sumpfwald steht eine schwarze Mühle. In ihr regiert der Schwarze Müller, ein despotischer Herr. Immer neue Müllerburschen lockt er in seine Mühle und hält sie gefangen in nicht endender Arbeitsfron. Keiner, der in den magischen Bann der Mühle gerät, kann ihr wieder entkommen. So erzählt es die sorbische Sage.

Doch eines Tages trifft ein junger Mann von geheimnisvoller Herkunft in der Mühle ein. Sein Name ist Krabat. Er ist bereit, bei dem Schwarzen Müller zu lernen. Denn in der Mühle verborgen ist die Truhe mit den „Büchern des Wissens“. Nur wer in Besitz dieses Wissens gelangt, hat schließlich die Macht, sich der Magie des Müllers und der seines Mühlenbanns zu widersetzen.

Krabat findet einen Gefährten und Mitkämpfer, Markus. Dessen Mutter und ihre Tochter hüten die geheimnisvolle Flamme, die niemals erlöschen darf, soll der Kampf nicht für immer verloren sein. Der Schwarze Müller setzt alles daran, Krabat und Markus, die mit einem seiner Zauberbücher entkommen sind, zu vernichten und die Flamme zu löschen. Für Krabat und Markus, der wieder gefangen wird, und für Adjuna, die nach dem Tod der Mutter allein das Feuer hüten muss, wird es ein langer und harter Kampf auf dem Weg zur Erlösung.

Das Mahlwerk der Mühle, das die Müllerburschen gefangen hält in seinem dumpfen Arbeitstakt, in dem sie verrohen zu stumpfsinnigen Arbeitersklaven und schließlich, durch einen schleichenden Verwandlungszauber entstellt, zu Schweinen werden, bis sie der Schwarze Müller bei einem großen Schlachtfest schließlich verzehrt – es ist ein finsteres Bild von archetypischer Kraft.

In der ursprünglichen Sage heißt es, dass es die „Mütter“ sind, die ihre Söhne erlösen können. Was ist damit gemeint? Die Liebe der Mütter ist im Ideal eine Liebe ohne Bedingungen, eine „Liebe an sich“. Der Denkungsart des Müllers ist eine solche Liebe unbegreiflich, und er hat kein Mittel dagegen. – Und es gibt einen weiteren Weg der allmählichen Befreiung, und dieser zeigt auch die Mühle selbst in einem anderen Aspekt: dem einer Schule. Wer beharrlich das Wissen verlangt, dem muss es gegeben werden. Er wird dem Müller ebenbürtig und kann dessen Macht schließlich brechen.

Die Handlung folgt im Kern der sorbischen Ursage, wie sie von Juri Brezan aufgeschrieben ist, nicht der Sagenbearbeitung, wie sie Ottfried Preussler für sein bekanntes Kinderbuch gefunden hat.

Der Blick auf die ursprüngliche Sage kann Neues zu Tage fördern. Natürlich bringt auch dieses Theaterstück Zusätze, wie eine theatergerechte Umsetzung sie erfordert, und es entwickelt einige Motive weiter, wie es sich folgerichtig aus dem Stoff ergibt.

Dank der ursprünglichen Vorlage kann sich ein Spannungsbogen von großen Kontrasten entfalten:

Da steht der dunkle Mühlenbereich des Schwarzen Müllers mit dem dumpf schlagenden Takt seines Mühlwerks dem der Mutter und Adjunas gegenüber, den Hüterinnen der Flamme, die ein geheimnisvolles überirdisches Singen begleitet. Da gibt es die magische Studierstube, in der der Müller, umgeben von Wolfsgeheul, nächtlich die Ringe schmiedet, die seine Müllerburschen im Mühlenbereich festhalten, da gibt es die schleichende Verwandlung in Schweinsgestalten, alles zulaufend auf ein Schlachtfest der Schrecken. Da gibt es die Komik, mit der sich die noch übenden Zauberlehrlinge in die Welt begeben, es gibt die derben Szenen eines sorbischen Marktes. Da gibt es die Szenen des Kampfes, die in der Not geschmiedeten Freundschaftsbündnisse und den Zauber erster tief gefühlter Liebe, immer wieder bedroht von Abschied und Trennung.

Hier können Sie sich das Stück anschauen und kostenfrei herunterladen:   Krabat - die Schwarze Mühle

 

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